V/A - Damn, This Stuff Is Heavy! Vol. 1


VÖ: Bereits erschienen
(Golden Core)

Style: Hardrock und Heavy Metal

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Neudi - The German Page

Sahnehäppchen, Klappe, die zweite: Nach der MANILLA ROAD-Neu(di)-Veröffentlichung des geheimen 1990er Klassikers „The Courts of Chaos“ folgt der ultimative Rundumschlag für die Underground-Hard n' Heavy Fangemeinde. 20 ausgesuchte der Heavy Metal-Ikone MANILLA ROAD Tribut zollende Tracks hat das bei ROXXCALIBUR und TRANCE Stöcke schwingende von 2011 – 2018 amtlich als MANILLA ROAD aktiv tätige Schlagzeuger der auch als Journalist auftritt, in liebevoller Kleinarbeit zusammen gestellte Compilation für euch kredenzt. Alles in allem eine Compilation, die sich sehen und hören lassen kann. Einige Tracks wurden speziell für diese CD aufgenommen, andere feiern ihre Generalprobe, manche wurden extra neu aufgenommen um in gesonderter Überarbeitung der Mastertapes verdiente Würdigung zu erfahren. Das ROXXCALIBUR-Tribut an WOLF, eine mit ihrer 1981 Single „See Them Running“ kurze Zeit später aufgelösten NWOBHM-Combo (die drei Dekaden später 2011 mit See them Running und drei weiteren Songs auf einer gemeinsamen Split mit den ebenfalls ohne vollständiges Longplay-Album in der Versenkung verschwundenen NWOBHM-Kollegschaft von KRÜIZER zu EP-Ehren kam), wurde sogar erstmals außerhalb Japans veröffentlicht. Soweit hierzu. Gehen wir nun ans Eingemachte, den Inhalt dieser vollgepackten Fundgrube, darin gibt es reichlich viel zu entdecken.

SATAN eröffnen mit „Legions Unbound“ von ihrem aktuellen fast überall ziemlich weit oben landenden Album 'Cruel Magic' druckvoll heavy, US-Metalfans können sich die Hände reiben: Die 2018 als Remix neu überarbeitete Version vom SAVAGE GRACE-Power-Speedhammer „Sins of the Damned“ erfährt in aufnahmetechnisch überarbeiteter Fassung einschließlich besserer Schlagzeug abmischung wohlverdient Renaissance. LETHAL dürften für US-Metalgourmets längst keine Unbekannten mehr sein, dafür wahrscheinlich das nur auf der kaum bekannten 1995er "Your Favorite God" stehende saftig rockende "Swim or Drown" worin sich die Progressive Powermetalcombo neben einem kräftigen Hauch Kantigkeit reichlich verspielt gibt. 

NWOBHM-Fans dürften mit der erstmaligen Aufnahme des OXYM-Stückes „Music Power“, dem BLEAK HOUSE-Groover „Chase The Wind“ bei der 1978 (!) rausgehauenen Proto-Metal-Perle „Storm and Thunder“ von STRIFE und (möglicherweise) dem NWOBHM-Speedster „Punish Opressors“ - von ROBESPIERRE einem sich nach dem französischen Anwalt benennenden Trios,) der Frankreich in Folge seines politischem Aufstieg 5 Jahre schrecklicher Blutherrschaft unterzog, (ehe ihn selbst das harte Los traf) das erst 2018 mit 'Garden of Hell' debütierte, feuchte Augen bekommen. Neudi's Faible für die Spacerock Heroen HAWKWIND findet durch „Needle Gun“ dem1985 ultimativ heftig am Thron der Rauschebärten ZZ-TOP sägenden Bluesboogiesession zum völligen Durchdrehen-am-Stück Berücksichtigung.

Auch für die nicht zu kurz kommende Teutonenstahl-Abteilung sind mehrere Edelsahnetrüffel dabei. Dass die zwischen ACCEPT/SCORPIONS liegenden Hardrocker TRANCE schon 1983 zackigen Heavy Metal mit packendem Speedfaible auf der Pfanne hatten, zeigt „Storm and Thunder“ eindrucksvoll, während OUTSIDE heute nur den wenigsten Metal-Insidern bekannt sein dürften deren nicht auf den zwei 80er Alben 'Magic Sacrifice' und 'Never in Security' präsente Proto-Power Metal-Perle „Action“ (damals auf 7er-Single veröffentlicht) ihrem Titel zur Ehre gereichend herrlich fett mit sägenden Gitarren voll durchstartet. Heftigen Vibrationsalarm in Serie lösen SUDDEN DEATH rücken  mit ihrem 1987 releasten Nackenwirbelzersetzer „Backstage Queen“ (noch so eine seltenes Teutonenstahl-Bonbon!) endlich wieder in den Fokus des Interesses, während mit dem 87er Speed/Thrashgewitter „Deathless“ von SUDDEN DARKNESS noch ein seltener Trumpf aus dem Ärmel gezogen wird, bis ganz am Schluß „Warmaker“ 1992 erstmals auf Kassette vom Voice Inside“-Demo gelungenen Auszug einer von unorthodox Doomigem Grundgerüst inklusive beissend kehligem Gesangs mittels Düster-Epik umrahmt eine ungewöhnlich zugleich interessante Kostprobe der Teutonen-PowerSpeedster TEMPEST gibt.

Die herrlich prickelnd reinlaufende 2015er „Riding On the Dawn“ Demoversion der US-Senkrechtstarter SAHNHEDRIN löst neben intensivem Kribbeln massives Headbangerfeeling aus, der französische Hoffnungsträger SILVER MACHINE empfiehlt sich für diejenigen, denen die Combo bisher unbekannt ist, mit „Feed The Rats“ als waschechter Geheimtipp. In solch erlesenem Feld darf ein MANILLA ROAD-Track („Divine Victim“ als mitreissende Live-Einspielung aufgenommen während einer der letzten Shows der Epic Metal-Heroen aus Kansas, ehe Bandleader Mark 'The Shark' Shelton verstarb - R.I.P. Mark!) ebenso wenig fehlen. Ausgefallenen Kontrast zum klassischen Hardrock und Traditions-Heavy Metal bildet der ruppige Progressive Thrash-Burner „True Lies“ von MEKONG DELTA auch die Teutonen-Speed/Thrasher LIVING DEATH lassen sich mit „Worlds Neurosis“ deftig in die Vollen gehend nicht lumpen, satte Speed/ Thrashkante fahren auch die Belgier TARGET („The Coming Of Chaos“), während der zum Schmunzeln anregende Auszug eines Mini-Interviews mit KREATOR, eines anno 1985 erst am Anfang einer aufstrebenden Karriere stehenden Alten-Essener Thrash-Kultcombo in Teenagerjahren den Initiator dieser vielschichtigen Zusammenstellung als Journalist ausgestatt mit zarter Kinderstimme im Eifer des Gefechts kurz andeutet, wohin dessen späterer Werdegang führen sollte.

Ein solch umfangreich hochwertiges Kuriositäten meets Raritätenkabinett als dickes Package mit Liner Notes zu allen Songs, Fotos und Abbildungen der Originalalben bekommt man selten. 20 Songs, 79 Minuten Spielzeitlänge, – 40 Jahre Hardrock und Heavy Metal-Geschichte – auf einem (Silber)Teller präsentiert – großartig! Das weckt kräftig Spannung auf einen irgendwann kommende Teil 2... Der Mix zwischen aktuell beliebter und exklusiv ausgewählter Perlen lässt für Hardrock/Classic Rock und Heavy Metal-Fans überhaupt nichts zu wünschen übrig.

Fazit: Damn, This Stuff is Heavy! Volume One ist eine wahre Fundgrube für die Echt-Metal Szene. Bitte mehr davon - Chapeau, Neudi! 9,5/10

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