EVOHÈ - Deus Sive Natura
VÖ: Bereits erschienen
(Folter Records)
Style: Pagan Black Metal
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EVOHÈ
Heidentum, Mythologie und alter Glaube heißen die grundlegenden Bestandteile der französischen Pagan Black Metalband EVOHÈ, deren drittes Album 'Deus Sive Natura' den bisher eingeschlagenen Pfad konsequent fortsetzt. Lässt der sphärisch startende fast siebenminütige Opener „Different Worlds“ des Öfteren Querverweise zu frühen DIMMU BORGIR gemischt mit späteren IMMORTAL aufkommen,besticht nicht nur bei effektiv dosierten Midtempobrücken kräftiger Melodienzusatz mit erlesenem Hymnenfaktor der französischen Pagan Black Metal-Combo. Dafür, dass es nicht zu softweichgespült zugeht, sorgen aggressive Knüppelparts, bei denen sich deren Shouter die Lunge heißer keift. Auf diesem spannungsvollen Tonträger gibt es vieles wieder zu entdecken. „The Tears of Forgotten Times“ umrahmt von mystisch spirituellen Gesängen aus heroischer BATHORY-Fundgrube paart sich mit flotten DIMMU BORGIR-Attacken zu Darkness Enthoned Triumphant'-Zeiten.
Verschiedene Welten aus Realität und Mythos, Tränen vergessener Zeiten, Nächte unter schlafenden Wölfen, Fylgien (weibliche den Elfen ähnliche Schutzgeister in Mensch/Tiergestalt, aus der nordischen Mythologie) und tausend Augen einer einsamen Seele sind Inhalte ganz besonderer Art, die Bands wie EVOHÈ allein lyrisch aus der breiten Konkurrenzmasse heraus heben. Flexibel sowohl melancholisch zwischen harrschem Gebrüll, verzerrter Stimmlage als auch Kontrast von Hochton-Theatralik und heißerem Gekrächz aufzeigender Gesang vermittelt unterschiedliche Stimmungen. Dafür sorgen auch harmonische Rhythmus-Tempo-Wechsel, wodurch der Spannungsgehalt in geschickter Weise variiert. Umgeben von unterkühlt mitreissendem Atmosphäremlevel treffen klassische Black Metal-Einflüsse vergangene, nicht vergessene Heidenkultur. Selbst Akkustikpassagen wirken weder kitschig noch peinlich. EVOHÈ geben passendes Beispiel, dass Frankreichs Härtner-Szene viel bietet, was es erst noch richtig zu entdecken gilt. Mit einem überlang ausgedehnten Siebzehn einhalb (!) Minuten-Hammer-Epos - „The Thousand Eyes of A Lonely Soul“ - endet der naturreligiös-kosmische Weltentrip. EVOHÈ sind eine willkommene Bereicherung auf dem Pagan Black Metalsektor, keinen Deut weniger nordisch klingend wie die besten nordischen Schwarzheimer-Acts.
Fazit: 'Deus Sive Natura' ist ein gelungenes Resultat beeindruckend atmosphärisch fesselnd spannungsgeladen umgesetzter Nordland-Mystik, deren Inhalte Verbindungen zwischen Mutter Natur und Kosmos in stilvoller Weise widerspiegeln. - Fabelhafte Pagan Black Metal-Kunst auf berauschend hohem Niveau! 9/10