ATLANTEAN KODEX - The Course Of Empire
VÖ: 13.09.2019
(Ván Records)
Style: Atlantean Epic Metal
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ATLANTEAN KODEX
Sechs Jahre liegt das beste Epic Metal-Album der letzten Dekade zurück, und lässt ein Epic-Hammer wie „The White Goddess“ überhaupt noch steigern? Definitiv, indem noch ein weiterer Epic-Hammer draufgesetzt wird. Zwar wirkt das Material komplexer, doch im Endeffekt ist es nach wie vor ATLANTEAN KODEX mit allen Trademarks, wofür diese phantastische Epic-Metal-Combo steht. Löst das Intro „The Alpha and The Occident“ gefolgt von der heroischen 9-Minuten Pathoshymne „People Of The Moon“ zentnerfett Gänsehaut aus, geht es mir bei nachfolgenden Epic-Hämmern dieses gewaltigen Monuments ebenso. Der Choreinsatz kommt noch intensiver, das Spannungsmoment wurde abermals enorm gesteigert, wobei auch der Eingängigkeitsfaktor wieder kräftig einfließt, packende Melodien inklusive. Und die Heldensaga geht weiter: „Lions of Chaldea“ rifft sich in einen wahren Rausch, beamt im Handumdrehen auf die nächst höhere Welle. „Chariots“ vereinigt früh-epische MANOWAR Glanztage mit naturmystischen BATHORY-Momenten. „A Secret Byzantium“ offenbart heroischen „Enthroned in Clouds and Fire“-Spirit, „He Who Walks Behind Us“ entwickelt sich zum facettenreichen Trip in die Welt zwischen Licht und Dunkelheit, eingeleitet von königlicher-Meeres Symphonie „The Spell of the The Western Sea“ rauscht der alle Stärken bündelnd übermächtige Titeltrack „The Course Of Empire“ über die Weiten des Ozeans auf dem Weg in ein bisher unbekanntes Land. Gar Düstere Gedanken hinsichtlich der Zukunft weckt der traurige Abgesang „Die Welt von Gestern“, dabei muss ich zunächst an die Schlußsequenz von Die Nebel von Avalon denken wird der einstige und jetzige König wieder auferstehen? Nein, der dahinter liegende Gedankenfokus ist tieferer Natur: Ist die Menschheit am Scheideweg angelangt? Wohin auf welchen Pfad steuert die Welt künftig? Gibt es Leitgestalten, die sie in eine neue soziokulturell humanere Zukunft führen können? Wer nimmt das Ruder in die Hand und weist der Menschheit ihren Weg?
Markus Becker ist für ATLANTEAN KODEX unersetzbar, der Mann mit dem unbeschreiblichen Organ liefert eine superbe kaum in Worte zu fassende Gesangsleistung, die über jede Form von Kritik erhaben ist. Die Gitarren kommen kraftvoller denn je, selbiges gilt für das Schlagzeug. ATLANTEAN KODEX entfachen tonnenschweren Druck. Was für ein Befreiungsschlag! Dieser Scheibe ist ihre unermüdlich harte ehrliche Arbeit mit jeder Note anzuhören. Sechzig Minuten traumhafter Epic-Metal in Reinkultur auf Hochkaräter- Niveau. Ob sie die wichtigste Band der letzten Dekade sind oder nicht, spielt bei ATLANTEAN KODEX überhaupt gar keine Rolle. Allein der Inhalt zählt. Der Name ATLANTEAN KODEX hält immer, was er verspricht.
Fazit: „The Course Of Empire“ legt die Messlatte für alles nachfolgende was sich auch nur ansatzweise 'Epic' nennt, extrem hoch an. Ergreifender Atlantean Epic Metal vom Feinsten. Besser als ATLANTEAN KODEX kann man druckvoll spannungsgeladenen Epic-Metal zweifellos nicht mehr spielen geschweige verpacken. Faszinierend-ungewöhnlich-einzigartig-monumental-phantasievoll-traumhaft-fesselnd magisch! Kann es für einen solchen Pathos-Monolith etwas anderes geben als die Höchstnote? Um es kurz zu machen: - Ü b e r r a g e n d ! ! ! 10/10