ATOMIC - Coming Up From The Streets

VÖ: bereits erschienen
(Dandyland / Cargo Records)
Style: Indie / Pop
Homepage:
www.atomic-official.com
Wirklich Neues bieten ATOMIC auf ihrem zweiten Release zwar nicht, doch bereits das eröffnende "Soul Sister" kommt ungeahnt beschwingt daher. Das neue Line-Up um die Zwillingsbrüder Thomas und Rainer Marschel versteht sich zu Beginn der Platte auf gute Laune Melodien, nölig nasalen Gesang und ein aufgewecktes Tempo. So zuckt spätestens bei "Oh Suzanne" das Tanzbein und lässt darüber hinwegblicken, dass das hierfür verwendete Riff bereits mehrere Jahre Musikgeschichte überstanden hat. So hält es sich dann auch im weiteren Verlauf der Platte. Die Bayern haben keine Scheu vor Zitaten und wissen diese geschickt in ihre detailverliebten Kompositionen einzustricken, die gut ausgeklügelt und dennoch ehrlich daherkommen. So fügt man bei "Something wonderfull", dem ersten Ruhepol des Silberlings, kitschige Steicher hinzu ohne peinlich zu wirken. Vielmehr werden Erinnerungen an selige THE VERVE wach. Leider gelingt dieses Experiment bei "I just wanna dance with you tonight" nicht nach Plan. Der Schuss geht nach hinten los und heraus kommt die einzige Peinlichkeit auf "Coming up from the streets". Ansonsten weiß die Truppe mit schroffer Indie-Attitüde und sanftem Popflair zu gefallen und klingt frischer als ihre eindeutig zu identifizierenden Heroen heutzutage. Einzig der MADSENähnliche Gesang zerrt nach geraumer Zeit gehörig an den Nerven. Ansonsten eine willkommen unbekümmerte Gute-Laune-Scheibe, die ein Quäntchen mehr Eigenständigkeit vertragen könnte ohne ATOMIC jetzt als Plagiat zu deklarieren.