EREB ALTOR - Järtecken
VÖ: 23.09.2019
(Hammerheart Records)
Style: Epic Doom/Viking Black Metal
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EREB ALTOR
Zwei Jahre liegt das letzte Studioalbum der Wikinger EREB ALTOR 'Ulver' zurück, 'Järtecken' nennt sich deren aktuelles Nachfolgewerk, - eine Combo, die sich als Nachlassverwalter des BATHORY-Erbes betrachtet, im Regelfall gar nicht allzu weit von der Legende entfernt liegt. Abermals führt die Reise der Mannschaft um das durch seine Mitwirkung bei den Doomern ISOLE zumindest dem schwermetallischen Underground keineswegs unbekannte Duo Bryntse/Olsson mächtig furchteinflößende Wikingerhorden über die weite See. Scharfe Metal Riffs, nordische Hymnen-Folklore, heroische Wikinger-Chöre und spannungsgeladene Tempovariationen. Leitet „Avgudadyrkans Väg“ gekonnt die Mythische Heidenreise ein, gefolgt von „Queen of All Seas“ - ein zeitloser Viking Metal-Klassiker, an dem auch der legendäre Genre-Urvater QUORTHON Gefallen finden würde. Hoher Gesang, dynamisch fette Rhythmus- Tempowechsel, dazu tönt vermehrt langgezogene Ruf eines mächtigen Wikingerhorns - den Beutezug einer ganzen Heerschaar bewaffneter Wikingerschiffe verkündet. „Alliance in Blood“ und „Chained“ gehen mit gezogener Axt zum Direktangriff über, heftig wird hier der Knüppel ausgepackt, von dramaturgischem Gesang unterstützt zentnerfett gegroovt, „Prepare for War“ steigert heißer heraus gebrüllten Wikingerzorn in barbarisch blackmetallische Raserei. „Hvergelmir“ und „With Fire In My Heart“ werden in episch nordischer Mythologie eingebettet bestimmt, … „And Blood On My Hand“ sorgt für die heroische Heimfahrt der kampfgestählten Wikingerhorden am Ende ihres erfolgreichen Beutezuges.
Wie unterschiedlich Kritiken zu dem Tonträger wohl ausfallen mögen, gilt folgendes umso mehr zu bedenken: Für dieses Album bedarf es reichlich viel Geduld, um die Größe der Musik zu erfassen. Eine herausragende Überhymne ist sinnvollerweise nicht auf 'Järtecken' vertreten. Umso empfehlenswerter ist es, den verarbeiteten Stoff als reines Gesamtwerk zu betrachten, statt unsinnigerweise auf Hitpotential oder ähnlich gearteten Schnickschnack zu spekulieren, - Wünsch-dir-was-Utopien, - die grundsätzlich überhaupt nicht im Sinne einer in die Fußstapfen von BATHORY getretenen Band liegen. Dahin gehend haben EREB ALTOR sogar etwas mit vielen Prog Metal-Combos gemein: Entgegen aller kommerziellen Trendreiterei ziehen sie mit eiserner konsequenz ihr eigenes Ding durch, wofür ihnen Respekt gebührt!
Wurden EREB ALTOR schon oft mit BATHORY verglichen, müssen sie sich dies auch weiterhin gefallen lassen – so nahe an QUORTHONS-legendäre Viking Metal-Schöpfung heranzukommen und sie darüber hinaus so effektiv mit nordisch finsterer Black Metal-Komponente zu verknüpfen, gelingt keinem anderen Act.
Fazit: 'Järtecken' ist ein würdiges an die Klasse von Epen wie 'By Honour', 'Fire Meets Ice', 'Nattramm' oder 'Ulven' heranreichendes zeitlos epischen Bathory-Spirit verbunden durch rauen Blackmetal-Einschub gekonnt in die Gegenwart hinein rettendes Wikinger-Dokument. Skol! 8,5/10