OPETH - In Cauda Venenum


VÖ: 27.09.2019
(Nuclear Blast Records)

Style: Progressive Metal

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OPETH

Ein Jahr bewusstes sich Zurückziehen vom Tourleben und Studiostress hat OPETH-Bandboss Mikael Åkerfeldt spürbar wohl getan. Das Resultat des aktuellen OPETH-Longplayers 'In Cauda Venenum' spricht Bände. Alle zehn Kompositionen klingen sichtlich entspannt. Art Rock-Einflüsse im Sinne von ALAN PARSON'S PROJEKT leiten das Eröffnungsintro „Garden of Earthly Delights“ zielsicher tiefensphärisch ein, um danach eine vielseitig bunte permanent im Bereich von fünfeinhalb bis achteinhalb Minuten liegende Fundgrube im breit gestreuten Classic Rock, Progressive Metal und Experimential-Rock-Fundus zu Öffnen, - eine Welt, deren Klanspektrum sich irgendwo im breiten Auffangbecken von BARCLAY JAMES HARVEST und COLLOSSEUM bis FATES WARNING, PORCUPINE TREE, RUSH und URIAH HEEP befindet.

Kraftvoll zugleich klar singt Mikael Åkerfeldt bei „Dignity“, der lange achteinhalbminüter „Heart in Hand“ tendiert in Richtung THRESHOLD und Konsorten. „Universal Truth“ und „The Garroter“ tendieren inklusive balladesker Tone deutlich zum Jazz, während sich „Next of Kin“ in Kosmmische Sphären im BARONESS bis SAVATAGE-Quadranten bewegt. „Lovelorn Crime“ präsentiert den wundervollen Melodiegehalt von balladeskem Beginn zu sich in ausladende Epik steigernder Progressivität. Spätestens bei „Continuum“ schält sich RUSH und FATES WARNING-Schlagseite heraus. „All Things Will Pass“ setzen den melodramatisch arrangierten Schlußstrich unter ein vor Emotionen explodierendes Gesamtresultat.

 'In Cauda Venenum' erscheint in Form zweier Varianten. Sowohl in englischer (die für dieses Review vorliegt) wie in schwedischer Version. Fans haben die Qual der Wahl sich zwischen einer zu entscheiden oder sich beide Varianten zuzulegen.

Zahlreiche Mellotron und Synthie-Sequenzen bringen den Gedankenfokus zum Kreisen um den Stachelschweinbaum, Parallelen zu den begnadeten Englischen Progstern PORCUPINE TREE schälen sich spürbar heraus.

Fazit: Verwandlung einwandfrei gelungen. Kein Death Metal mehr, doch immer noch reichlich genug OPETH, um zu erkennen, dass aus der Raupe ein wunderschöner Schmetterling wurde. - Famos Metamorphos. 9/10