DAWN OF DESTINY - The Beast Inside
VÖ: Bereits erschienen
(RamItDown)
Style: (Melodic) Power Metal
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DAWN OF DESTINY
Obwohl DAWN OF DESTINY trotz häufiger Stilbezeichnung Power Metal so ungemein vielfach sind, dass dieses Etikett der Band im Prinzip nicht immer gerecht wird, lässt sich die prägende Power Metal-Grundstruktur ebenso wenig vollständig verleugnen. Raumgreifender Bombastanteil, Folk und Gothic-Parts gehören allerdings ebenso dazu. Studio-Output Nummer sieben zeigt sich sehr gereift, woran auch Jens Faber, Sänger/Bassist und Haupttexter reichlich Anteil trägt, dessen vielseitige Textlyric-Stilnote einmal mehr durchscheint. Auch wenn's modern auf Höhe der Zeit produziert rüber kommt, lädt 'The Beast Inside' öfter zum stimmungsvollen Verweilen in der Vergangenheit. Kreativitätsmäßig dürften DAWN OF DESTINY zumindest hierzulande unschlagbar sein. Fünfzehn Jahre sind sie dabei, womit sich so einiges an Erfahrung angesammelt hat, was auch beim ausgereiften Songmaterial deutlich zum Tragen kommt.
Bei 'The Beast Inside' handelt es sich soviel sei vorausgeschickt, um ein ziemlich emotionsgeladenes Konzeptalbum, das von der jungen Hauptperson Christine erzählt, deren Verletzungen und Traumata Spuren bei ihr hinterlassen, während sie sich den sie ständig verfolgenden Ängsten stellen muss. Sie trifft einen blinden Mann, der sie versteht, doch ihr wahrer Kampf steht noch aus. Christine wird damit konfrontiert, sich ihrer eigenen Persönlichkeit zu stellen, um ihre Ängste in den Griff zu bekommen und sich vom Schmerz der Vergangenheit zu befreien.
Das glockenhelle Klarorgan von Jeanette Scherf setzt dem vor Spannung und Emotionalität strotzenden Zwölftrackling die Krone auf. Hochkarätig ausgewogen feinfühliger läßt sich derart emotionsgeladenes Material kaum singen. „Fight Your Inner Demons“ setzt sich gekonnt mit der finsteren menschlichen Seelenseite auseinander den Kampf mit eigenen inneren Dämonen geprägt durch Verletzungen und Traumata, die es für die junge Protagonistin Christine zu verarbeiten gilt. Eine Achterbahnfahrt reich gespikt voller Emotionen, an der auch ORDEN OGAN-Fans Gefallen finden könnten. „It's my Fate“ von Pianoklängen umschlungen liefert effektiven Beweis dafür. „Pain in Me“ röhrt sich in geradlinig flotter Tempo-Offensive den Schmerz von der Seele. „Peace of Mind“ zeigt, das Jens Faber und Jeanette Scherf auch gemeinsam im Duett hervorragend miteinander harmonierend singen können, „Looking For A Hero“ schwankt zwischen futuristischer Düsternis und aufkeimender Hoffnung, während „Surroundet“ kräftig an der Powerspeedschraube dreht, selbst bei derart flotten Stücken bleibt Jeanettes Gesang kontrolliert klar. „Why I am Here?“ öffnet sich eingängiger und schrittweise melancholisch, „If We Close Your Eyes“ rattert im traditionellen Power Metal-Gewand, in der sanft ausklingenden Klavierballade „Longing“ findet 'The Beast Inside' seinen überraschend ruhigen Abschluß.
AVANTASIA-, BLIND GUARDIAN-, ORDEN OGAN-, SONATA ARCTICA-, STRATOVARIUS- und Anhängerschaft ganz früher NIGHTWISH-Alben darf sich über ein gelungenes Gesamtwerk freuen, das ein breites Emotionsspektrum abdeckend kaum Wünsche offen lässt.
Festzuhalten bleibt Schlußendlich: DAWN OF DESTINY sind mit ihrem siebten Album eine gewohnt sichere Bank für den Powermetalsektor. 8,5/10