MONTE LUNA - Drowner's Wives


VÖ: Bereits erschienen
(Argonauta Records)

Style: Psychedelic Sludge-Doom

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MONTE LUNA

Tief wie eine Sickergrube, in der es nach verwestem Leichengeruch stinkt gräbt sich der generell schwer verdauliche Inhalt dieser sechs in Blut und Horror getränkten Orgien über obskure Gestalten mörderischem Naturells deren Lebensgeschichten bei Menschen schwacher psychischer Verfassung heftig Alpträume auslösen können. Was die Macher des in Austin (Texas) beheimateten Duos MONTE LUNA an solchem Stoff reizt, bleibt deren eigenes Rätsel.Schauergeschichten gibt es nicht erst seit gestern, sondern im Prinzip schon recht lange. Untermalt von düsterem Bizarr-bombast eingelegt in verzerrt Gitarrenlastig wummernde Sludge-Orgien wird zum Auftakt „The Water Hag“ die Geschichte einer todbringend blutrünstigen im Wasser lebenden zugleich in depressiven Gedankenwelten am feuchten Fluss-Grund lebenden Gestalt erzählt. Wer danach immer noch ruhig sitzen bleibt, erfährt die Geschichte über "The Butcher of Blaviken" Geralt von Riva, den Schlächter von Blaviken der in brutal blutiger Weise mit einer Mörderbande abrechnete. Die Nacht der langen Vampirzähne ("Night of the Long Fangs") bezieht sich auf eine schräge Story oder überlieferte Begebenheit des Blutsauger-Genres. "Man of Glas" hat ebenfalls nichts gutes im Sinn, eine Gestalt, die selbst vor extremen Mitteln nicht zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen - verfilmt in dem US-Melo-Drama „Der Mann aus Glas“. Entsprechend unfreundlich wirkt das gedehnt sich in die Länge ziehende von irrwitziger Theatralik im heißeren im Rausch ausbrechenden Wahnsinns tönender Growls durchsetzte Stück. Afrikanische Busch-Trommelrhythmen begleiten instrumental die „Wilde Jagd.“ 

Musikalisch sprechen diese vierundreißig Minuten psychotischer Abstraktheit nur ein ganz bestimmtes recht überschaubar kleines Fanklientel harter Klänge an. 'Drowner's Wives' ist ein durchweg schleppendes teils enorm bedrohlich wirkendes Gebräu flexibel schwermütige Depro-Klangfarben verteilenden Psychedelic- Sludge-Dooms, dessen bizarren Finster-Stimmungsbögen tief unter die Haut gehen. Definitiv ungeeignet für zartbesaitete, die um solche Alben denen mehr als ausreichend massiv geballtes Deproflair entströmt sicherheitshalber den Bogen schlagen, statt sich in Abgründe von Welten zu begeben, deren Einblick Nerven wie Drahtseile erfordern.

Um dieses Album zu mögen, ist es erforderlich überzeugter Psychedelic-Sludge-Doom-Fan mit Faible für Extrem Horrorgeschichten zu sein, allen anderen ist von solch ungenießbarer Kost dringend abzuraten. 6,5/10