MIDNIGHT FORCE - Gododdin


VÖ: 25.10.2019
(Iron Shield Records)

Style: Heavy Metal

Homepage:
MIDNIGHT FORCE

Auf 'Dunsinane' folgt 'Gododdin' der Sound von MIDNIGHT FORCE ist immer noch so herrlich rumpelig oldschool, das kein Zweifel an der Authentizität der Schotten besteht. John Gunn klingt bei aller Hochtonlage ausgeglichen wie nie. Die Gitarren röhren was die Saiten hergeben, Keyboard und Backing Vocals sorgen für Untermalung spannender Momente, Drummer Pete Werninck klöppelt wie ein verrückter auf Becken und Felle. Deutet „The Doom of Kiev“ es nur leicht an, darf den Schotten spätestens mit dem nächst folgenden Doppel, dem historisch belegten Wikingereinfall „In Lindisfarne it Lay“ sowie dem zwischen Stampf-Epik und aggressiven Powersturm wankenden Hymnenstück „Walls of Acre“ eine klare Weiterentwicklung bestätigt werden. Mit dem von Ohohoho-Singalongs begleiteten fulminanten regelrecht auf eine Zusammenkunft einschwörenden Brecher „Covenant“ der abenteuerlichen Fahrt auf dem Geisterschiff „Over The Phantom Sea“ unterlegt mit schmissiger Backround Vocalistik und dem spannungsgeladenen zackig im schnellen melodisch speedigen Power-Metal-Tempo durch die Boxen rauschenden Titel-Schlußtrack „Y Gododdin“ dessen betrüblicher Abgesang einen sanften zugleich traurigen Schlußpunkt setzt, kristallisiert sich das ungewöhnlichste, somit packendste Albumhighlight heraus. Stilistisch erinnert die Mischung von MIDNIGHT FORCE stets an verwaschene Produktionen Früh 80er-NWOBHM-Kapellen vermischt mit einem kräftigen Hauch rasant verspielter WYTCH HAZEL Beschwingtheit.

Inhaltlich kristallisiert sich auf 'Gododdin' ein immens breit gefächertes Themenspektrum bestehend aus Kreuzzügen, römischen Imperien, Geisterschiffen, legendären Schlachten zwischen Wikingern und Christen heraus - „In Lindisfarne it Lay“ macht auch erst gar kein Geheimnis daraus, wo dies stattfand und das Titelstück 'Gododdin' beleuchtet eine historisch statt gefundene Begegnung mit angelsäschsischen Invasoren, in deren Verlauf zahlreiche Ostküstenbewohner ihre Leben verloren, deren Leid beklagt wird. Soundfetischisten mögen an der Abmischung herummäkeln und motzen, sich gar daran hochziehen, wie sie wollen, um dieses Album schlecht zu reden - es geht mir gelinde ausgedrückt - am Hintern vorbei!

Bunt und vielseitig wie das auf dem Albumcover zu sehende Kirchen-Fenster präsentiert sich die Schotten-Crew. Starkes Songwriting kompensiert die abermals (vielleicht bewusst?) dünnhäutig belassene dennoch zum Silberling passende Produktion. Im Zeitalter digital aufgeblasener XXL-Stangenware wo alles perfekt infolge dessen aalglatt sein muss, dürfen echte Oldschoolmaniacs dankbar zu sein, dass es Bands wie MIDNIGHT FORCE gibt, die einen solchen Sound ausnahmslos hingebungsvoll spielen, auch wenn beim Gesang mancher Schiefton unvermeidlich ist, bleiben mir MIDNIGHT FORCE immer wesentlich sympathischer als Heerschaaren von Traditions und Powermetal-Acts, die ihren Sound mit unerträglicher Modern Metal Komponente aufwertend restlos versauen,- Acts denen all ihres technischen Könnens zum Trotz gefangen in einem restlos überproportionierten Soundkäfig im Regelfall das 'gewisse Etwas' fehlt, weil folgende drei unentbehrlichen Komponenten keineswegs ausgleichbar sind: Leidenschaft, Ehrlickeit und Spirit können nicht künstlich reproduziert werden.

Fazit: Heroischer History/Phantasy-Metal mit starkem Hymnenfaktor den man als Anhänger traditioneller Oldschool-Klänge lieben muss! 8,5/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.