ORODRUIN - Ruins Of Eternity
VÖ: 25.10.2019
(Cruz Del Sur Music)
Style: Traditioneller Doom Metal
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ORODRUIN
Sechzehn Jahre hat es gedauert bis der 'Epicurian Mass' Nachfolger von ORODRUIN geschmiedet wurde. Benannt ist die Band übrigens nach elbischer Namensgebung für den Schicksalsberg („Orodruin“) aus Tolkiens Herr der Ringe, der ansonsten anderslautend von einer bekannten Wikinger-Death Metalcombo aus Schweden benutzt wird, welche das ist, werden der Materie kundige von selbst erkennen. Noch immer schöpfen die US-Doomer aus dem BLACK SABBATH/TROUBLE-Fundus, wozu sich nun auch gesunder SORCERER/CANDLEMASS/SOLITUDE AETURNUS/PENTAGRAM-Anstrich gesellt. Im Klartext ausgedrückt hat dies gewaltige Riffs, prächtige Refrains, traumhaft epischen Klargesang, vielseitige Songstrukturen - die zuweilen auch mal ihre Längen besitzen, und eine angenehm natürlich ins Gehör laufende Produktion, die über jeden Zweifel erhaben ist zur Folge.
Bassist/Vocalist Mike Puleo verfügt über ein herrlich reines, glockenklares von innen beseeltes Gänsehaut-Organ, dass selbst gefrorenes Eis zum Schmelzen bringt. Nick Tydelsky/John Gallo liefern herausragend flexible Gitarrenarbeit die ihresgleichen oft selten sucht, während das Schlagzeug sich dem Gesamtniveau richtungsweisend anpasst. Der Hauptgrund, weshalb ORODRUIN obwohl sie ungefähr zehn Jahre länger existieren, jedoch immer noch ein Mauerblümchendasein im Schatten bekannterer Landsleute wie PALBEARER führen liegt darin, dass deren Landsleute in den letzten zehn Jahren fleißigere Veröffentlichungspolitik betrieben.
ORODRUIN haben ihren eigenen Stil, wie sich unverkennbar heraus stellt. Der im Mittelteil abrupt rasant bis zum Schluß durchgroovende Opener „Forsaken“ hätte besser nicht gewählt sein können. Schwerblütig bahnt sich „Man Of Peace“ seinen Weg ins Gehör, „Grave Illussion“ zeigt sich von überwältigend Sinne berührender Emotionalität geprägt, „Letter Of Life's Regret“ entpuppt sich als gewaltiger Höllenritt der Gefühle, „War on the World“ rockt überraschend freizügig direkt aus dem Rahmen fallend im flotteren Doomgroove a la AGE OF TAURUS drauf los. „Into The Light of the Sun“ebbt trotz feiner early IRON MAIDEN/JUDAS PRIEST-Soli zeitweise schon ein wenig ab, „Voice in the Dark“ und „Hell Frozen Over“ die zwei hinter einander folgend besten Songs auf 'Ruind of Eternity' sind von Melancholieschüben gezeichnet, superb von TROUBLE-, AGE OF TAURUS-, CANDLEMASS-, SOLITUDE AETURNUS-Flair verzierte Breaks paaren sich mit feinem 70er-BLACK SABBATH-Spirit, ehe „Ruins of Eternity“ von herrlich Nostalgie weckenden Twin-Leadsolischleifen eröffnet wird, bis Mike Puleo's majestätisches Organ einsetzt um dem Stück Nachhaltigkeit und Tiefe zu verleihen, den gelungenen Schlußpunkt markiert.
Gefühlvoller Traditiones-Doom puristischer Bauart gekennzeichnet von unorthodoxer Stilnote mit epischer Stil-Komponente, der sich so gut wie kaum hinter den Großen Genre-Dinosauriern verstecken braucht. 47 Minuten ergreifende Schwermut verbunden mit pathetisch-melancholisch vertaktetem Gefühlsfokus.
Anspieltipps: „Grave Illusion“, „Voice in the Dark“, „Hell Frozen Over“.
Fazit: Ein würdiger 'Epicurian Mass'-Nachfolger. 8,5/10