RISING INSANE – Porcelain

11 Rising Insane

VÖ: 01.11.19
(Long Branch Records/SPV)

Genre:
Post Hardcore

Homepage:
RISING INSANE

Die aus Bremen stammenden RISING INSANE starteten 2017 mit einem beachtlichen und in Eigenregie veröffentlichten Debütalbum Namens „Nation“. Nun gilt es sich mit dem zweiten Longplayer und dem Labeldebüt daran messen zu lassen. Schon beim durchaus ansprechenden Opener „The Marks You Left“ geht das Quintett deutlich aggressiver bei der Instrumentierung zu Werke, als noch vor zwei Jahren. Damals fand ich die Art der Kompositionen wirklich gut, da man sich zwar an Genrekollegen orientierte, deren Trademarks jedoch keine Verwendung fanden. Das ändert sich jetzt auf „Porcelain“, denn schon beim Titeltrack dockt man z. B. am aktuellen ANNISOKAY-Release an. Dies bezieht sich sowohl auf den ausdrucksstarken Cleangesang von Shouter Aaron Steinäcker, als auch auf das Programming. Unterm Strich nicht die schlechteste Wahl, denn das durchaus emotionale Stück gehört zu den Highlights auf dem neuen Werk. Mit „Helpless“ die nächste Erweiterung des musikalischen Spektrums. Ein für Pits geeigneter Nackenbrecher mit deutlich progressiver arbeitenden Gitarren und Synthie-Samples. „Neurotic“, ebenfalls im Uptempo angesiedelt, agiert wieder melodischer und ist mit coolen Breakdowns ausgestattet, die den Cleangesang sowie die ebenfalls starken Shouts (übrigens auch von Steinäcker) richtig zur Geltung bringen - mit eines meiner Highlights auf „Porcelain“. Ähnlich melodisch agiert man bei den Titeln „Half Life“ bzw. „Last Fragments“, bei denen sich erneut ein Bogen zu ANNISOKAY schlagen lässt, aber auch dem wieder schnelleren „Awakening“. „The Lost Kids“ nenne ich mal einen gelungenen Ausreißer. Crossover im Core-Gewand mit aggro-Shouts und melodischen Cleans zu einem einprägsamen 3-Ton-Synthie-Sample, sowie Sprechgesang, ähnlich wie es die LANDMVRKS praktizieren - cool. Den nächsten Bandvergleich könnte man bei dem ebenfalls recht progressiv ausgelegten „Ignite“ anführen. In Teilbereichen höre ich in diesem Stück die Schweden IMMINENCE heraus.
Ohne von der eigenen Linie des Debüts großartig abgewichen zu sein, hat man durch die Hinzunahme von Elementen diverser Genrekollegen seinen Horizont auf „Porcelain“ erweitert. Ich kann mir vorstellen, dass man gerade durch die progressivere Auslegung wohl auch interessant für Long Branch Records wurde, da diese einige exotische Proggis im Stall haben.
Live dürfte das wieder ganz schön knallen. RISING INSANE an sich sind nicht die schlechteste Wahl, wenn man sich für deutschen bzw. europäischen Metalcore interessiert.

Punkte: 8,5/10

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