ESKIMO CALLBOY – Rehab
VÖ: 01.11.19
(Century Media/Sony Music Entertainment)
Genre:
Electrocore
Homepage:
ESKIMO CALLBOY
Nun ja, viel ernsthafte Konkurrenz hat das Sextett aus Castrop-Rauxel in seinem Genre nicht wirklich. Gerade die Offenheit zum Pop, Hip-Hop und Rap bescherte der Kombo offensichtlich auch den Zulauf neuer Hörerschaft aus eben dieser Lager und man verzeichnete mit dem letzten Longplayer „The Scene“ (2017) hierzulande sogar eine einstellige Chartnotierung. Die jetzt fünfte Langrille wird sich daran definitiv messen lassen müssen. Wenn man wirklich diese neue Zielgruppe beim Komponieren von „Rehab“ im Auge hatte, dann sollte dies gelingen, denn gerade der Titeltrack und „Prism“ scheinen mit ihrem melodiös poppigen Flair in diese Richtung zu schielen. Richtige Core Attitüde, ich spreche hier explizit das Shouting bei den Vocals an, findet der Hörer nur beim 1-minütigen (!) „It’s Going Down“ vor, ansonsten eher nur als fast schon zufällige Ausflüge innerhalb eines Stückes wie z.B. „Hurricane“ oder „Okay“. Schenkt man dem Hinweis der Band im Promo-Schreiben Glauben, können die Jungs „Rehab“ selbst schwer beschreiben und sprechen davon, grundsätzlich was Anderes beim Komponieren versucht zu haben. So scheint es auch wenig verwunderlich, dass gerade die sonst bratenden Gitarrenwände elektronisch glattpoliert wirken und das Programming produktionstechnisch noch mehr in den Vordergrund gerückt ist. „Disbeliever“, oder „Made By America“ sind dafür Paradebeispiele. Etwas natürlicher belassen, hätten das vielleicht richtige coole Metalcore Ohrwürmer werden können, jetzt sind das für mich allenfalls härtere Popsongs. Die Stücke gehen durch weg schnell ins Ohr und bleiben auch in Erinnerung, das kann man attestieren, aber trotzdem ist das musikalisch und produktionstechnisch nicht mehr meine Welt.
Punkte: 7/10