WRECKING CREW - Fun In The Doghouse


VÖ: 15.11.2019
(Bad Reputation)

Style: Hard Rock

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BAD-REPUTATION-RECORDS

Manchmal werden kleine vergessene Schmankerl, denen größere Aufmerksamkeit versagt blieb, wieder neu veröffentlicht, das französische Label BAD REPUTATION hat sich diesem Unterfangen erfolgreich angenommen, wodurch dieses erste bislang einzige Lebenszeichen von 1993 neu unters Volk gebracht wird. Um ein solches handelt es sich bei 'Fun in the Doghouse' dem wohl ersten und einzigen Album des in den 90ern untergegangenen US-Hard Rock-Vierers WRECKING CREW. Dabei bin ich öfters an OVERKILL zu denken geneigt, doch in diesem Fall rast kein ICE heran, sondern rollt die Regionalbahn auf traditionellem US-Hardrock-Gleis versetzt mit einer deftigen Portion Straßen-Blues. „Welcome To The Circus“ lässt als Auftakt schnell erahnen, was kommt. Das Original-9 Track-Album wurde zusätzlich mit drei Bonustracks aufgestockt, weshalb sich auf dieser Wiederveröffentlichung insgesamt zwölf Stücke befinden, die mehr als nur soliden Durchschnitt bieten. Dieses Album trägtdie Handschrift von Erfolgsproduzent Kevin Shirley, der u a. für Stadionacts wie AEROSMITH, JOURNEY, LED ZEPPELIN, MR BIG, JOE BONAMASSA sowie dem unangefochtenen Heavy Metal-Branchenprimus aller Zeiten - IRON MAIDEN - hinter den Reglern saß.

Leider krachen nicht alle das Business zum Teil wieder spiegelnden Stücke trotz Dan Wilkin's intensiv leidenschaftlich bluesgetränkter Rockröhre so gut rein wie das packende „Ten Cent Lovin“, die wuchtigen Stampfgrooverer „Sister Mercy“ und „Going Down“ oder das von Bläsern unterstützte „Round and Round“, während „Hounted“ als erstklassig an den Wurzeln orientierter träge beginnend, sich zum regelrechten Feuerwerk steigernder Blues-Rocker durchgeht. „Belanglose Füller wie „Do What You Do“ sowie bis zum Erbrechen von Funk-Rhythmen gezeichnet schnarchtassige seinem Titel entgegen der Erwartung kaum gerecht werdende „Hell To Pay“ drücken den Bewertungsdurchschnitt nur unwesentlich runter. Einen versteckten Titel gibt’s auch, statt zwölf wie angegeben befinden sich 13 auf der CD. Immerhin lag hier schon mal ein mehr als nur solides Gesamtwerk vor, das eine Band präsentierte, aus der vielleicht mehr hätte werden können, wäre sie in den 80ern am Start gewesen und hätte sich nach diesem ordentlichen Debüt entsprechend weiter entwickelt... tja, hätte, hätte... - Fahrradkette!

Fazit: Qualitativ über weite Strecken mehr als nur solide fundamentierter Hard Rock für eine Fanbasis klassisch blueslastiger Genrekost im Stile von Arena-Rockacts wie AEROSMITH, GREAT WHITE, MR. BIG oder SAIGON KICK. 7,5/10