YEAR OF THE COBRA - Ash and Dust


VÖ: Bereits erschienen
(Prophecy Productions)

Style: Okkult Psychedelic Doom Rock/Metal

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YEAR OF THE COBRA

Album Nummer zwei des Ehepaares Barrysmith vereinigt nach dem gelungenen 2016er 'In The Shadows Below'-Debüt erneut eine Mischung knietief psychedelisch wie schleichendes Gift und tonnenschwer atmosphärisch okkult zeitweise hypnotisch-tranceartig unter die Haut gehenden Doom Rock. Allein der grundlegend auf Bass und Schlagzeug reduzierte Sound ist schon ein echtes Alleinstellungsmerkmal für sich, selbiges gilt für den immens breit gefächerten Gesangsvielfalt von Bassistin Amy Tung Barrysmith, deren vielseitiges Spektrum von verträumt liebreizender Facette, beschwörender Trauerklage geprägt von schwerem Tiefgang sowie aggressiver teils im Punksektor behafteter Tonvarianz, die zusammen mit ihrem hinter dem Schlagzeug agierenden Gatten Johanes abermals wahnsinnig zu fesseln weiß. Bei Glockenhellen Gesangsmustern scheinen so manche Parallelen zu AVATARIUM auf. Gerade die im Regelfall bestehende Unberechenbarkeit macht dieses urig schräge aus dem tiefsten Underground kommende zuweilen recht kauzig agierend zu Werke gehende Duo  ungemein interessant.

Kriecht der epische mit sieben Minuten trotz stilgemäßer Basis spätestens zur Hälfte etwas zu langwierig monoton gestaltende  Einstieg „The Battle Of White Mountain“ monolithisch schwerblütig zähfließend langsam aus den Boxen, zieht der im Gegensatz zum Rest der Scheibe ungewohnt schnelle Titeltrack 'Ash and Dust' erheblich den Tempofaktor an. „The Divine“ geht schleppend von gesteigerter Stampfrhythmik begleitet in Runde zwei, „Demons“ wirkt wie eine Art hypnotischer Voodoo Beschwörung, selbiges gilt für das ähnlich gelagerte, schon etwas fließender zu Werke gehende „Into the Fray“. „Dark Swan“ schwankt hingegen elegant zwischen Hoffnung, Verträumtheit, geheimnisvoller Facette sehnsüchtiger Melancholie, während „In Despair“ einen schwerblütig abermals tranceartig hypnotischen Schlußstrich setztend mit einem abrupten Knall endet als würde eine Fensterscheibe brechen und in viele Scherben zerspringen. Was immer dies bedeuten mag, sicher ist, dass die Protagonisten in dem Stück einen tieferen Sinn dahinter versteckt halten könnten. Vielleicht ist dieser makabre Schluß als mögliche Anspielung darauf zu verstehen, das Menschen trotz aller Stärke einerseits wiederum andererseits zerbrechliche Wesen sind mit deren Psyche es ähnlich bestellt ist?

Verträumt groovig zugleich düster fesselnd melancholisch aggressiv bissig zeitweilig hypnotisch mit der ein oder anderen Länge drin - Leadgitarrensoli wären an mancher Stelle durchaus angebracht.  In diesem Konsens lässt sich der zweite YEAR OF THE COBRA-Albumrelease 'Ash and Dust' vielleicht am ehesten beschreiben. Ein Gesamtwerk, das nicht nur bisherige Anhänger bei der Stange hält, sondern auch bislang nicht erreichte Zielgruppen erschließen könnte.

Fazit: Faszinierend unorthodoxes Gebräu originellen Psychedelic Occult-Dooms von fesselndem Strukturgehalt. - Urig, packend, atmosphärisch! 8/10