VÖLUR/AMBER ASYLUM - Breaker of Rings/Bloodwitch


VÖ: Bereits erschienen
(Prophecy Productions)

Style: Funeral (Experimental) Doom/Neoklassik Ambient

Homepage: VÖLUR

Kürzlich flatterte mir diese knapp zwei Wochen verspätet gekommene Split der Doom-Experimentalisten VÖLUR aus Toronto auf den Tisch, die zusammen mit dem Neoklassik-Ambient-Kollektiv ASYLUM jeweils vier Kostproben ihrer Musik geben, die sich trotz zweier unterschiedlicher Grundthematiken inhaltlich betrachtet als ein Gesamtalbum verstehen.

Den Anfang machen VÖLUR, denen es inspiriert von der Germanischen Edda gelingt, eine mystische, Düsteratmosphäre zur Zeit der alten Germanen zu schaffen, allerdings nicht mittels E-Gitarren, sondern unter Zu Hilfe Nahme von Geigen. Vier Teile „Völur I – bis „Völur IV Breaker of Rings“-Teile verschmelzen zu einem abstrakt finsteren Gesamtkonzept.
Emtfremdung und Trauma lauten die Hauptaspekte in dieser Geschichte eines Kriegers der einen Blick in sich selbst werfend eine Hölle durchlebt, weil es ihm nicht gelingt, sich nach geschlagener Schlacht in der zurück bleibenden Wirklichkeit zurechtzufinden. Daraus resultierende Folge sind beklemmende Gefühlswellen von Hoffnunglosigkeit, Tristesse, Trauerflor, Wut, Depression und Bitterniss, die sich dem Hörer offenbaren. Funeral-Doom trifft Horrorsoundtrack. - Nichts für schwache Nerven! 7,5/10

Neben GRAYCEON-Cellistin hat sich AMBER ASYLUM Bandkopf Kris Force mit SANHEDRIN-Bassistin Erica Stolz Verstärkung herangeholt, die ihm bei der Umsetzung der schwierg zu gestaltenden Thematik half. Was zunächst poetisch klingt: „Indische Liebesdichtung aus dem frühen 20. Jahrhundert“ entpuppt sich als düstere Schauergeschichte bittersüßem Zuschnitts. Die Beziehung einer kranken Person zu ihrer Krankheit verursacht durch den Stich eines weiblichen Moskitos (auch „Bluthexe“ genannt). Surrealistische Streicher-Arrangements treffen gespenstische analog-Synthesizer-Atmosphäre. Beklemmung, in sich selbst Verliebtheit, Fieberwahn und Qual verbunden mit letztendlicher Akzeptanz schaffen bedrückend wirkende Klangpanoramen. Der Plan etwas zu schaffen, das dem VÖLUR-Stimmvolumen gleichkommende Schwingungen verbreitet wurde gelungenermaßen umgesetzt obgleich derartiger Themenstoff lediglich ein ganz bestimmtes Fanklientel ansprechen dürfte. VÖLUR überzeugen durch Sphärentiefe, AMBER ASYLUM sind extrem viel Konzentration erfordernd trotz aller gebotenen Klasse anstrengend. 7/10

Am Schluß folgende Warnung: Schwer verdaulich ist dieses extrem in feinfühligste Nervenregionen dringende Elixier für Individuen mit schwachen Nerven ungeeignet, empfindliche Gemüter, Suicidgefährdete, Schizos und Labile sollten sich von dieser Split ganz fernhalten!
Bewertung: 7,5/10; 7/10

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