TYGERS OF PAN TANG - Ritual


VÖ: 22.11.2019
(Mighty Music)

Style: Heavy Metal/Hard Rock

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TYGERS OF PAN TANG

Elf neue Songs im Schnittmengenfeld zwischen Hard Rock und Heavy Metal hat die frühere NWOBHM-Institution TYGERS OF PAN TANG auf 'Ritual' dem zweiten unter Flagge des dänischen Labels Mighty Music eingespielt. „Worlds Apart“ geht als massiv druckvoll knallender Opener ungewöhnlich Geschwindigkeitsgedrosselt zu Werke, ehe sich das Stück durch gesteigerte Tempoerhöhung in einen Rausch hineinsteigert. In umgedrehtem schnell startend, anschließend langsam dann wieder in schnellere Geschwindigkeit umschaltenden Modus rockt „Art of Noise“, manche Feinheit geht im fett aufgetragenen XXL-Sound bedauerlicherweise verschluckt ein wenig unter, doch die fünf Herren beweisen auch mit dieser über weite Strecken gelungenen Scheibe das sie nach wie vor über ein gesundes lyrisches Händchen verbunden mit großartigen handwerklichen Qualitäten verfügen.  Robb Weir bildet zusammen mit Micky Crystal ein sich prima ergänzendes Axeman-Duo das reihenweise kraftvolle Riffs in Verbindung zu packenden Leadsoli abfeuert, - während Schlagzeuger Craig Ellis im tighten Zusammenspiel mit Bassist Gavin Gray eine punktgenaue Rhythmussektion bildet. Wer darüber hinaus über einen Sänger mit hochkarätig intensiv kraftvoller Traditions- Rock-Röhre wie Jacopo Meille verfügt, die charismatischen Klargesang, kehlig raue Shoutings und lange inbrünstige Hochton-Schreie souverän meistert, hat im Prinzip keinen Grund zu klagen.

Neben flotten Headbangern Marke „Raise Some Hell“ oder „White Lines“ machen schleppende Groovepanzer wie das pfundschwer auf den Rüssel hauende „Rescue Me“ eine verdammt starke Figur. Als echte Highlights outen sich eingängig krachende hymnenhaft heroisch gekennzeichnete TYGERS-Midtempo-Groover wie „Destiny“, „Spoils Of War“ oder „Love Will Find A Way“ bei denen das erste Riff sofort unwiderstehlich packt. Ein griffig schneidend die rauere Seite mit verstecktem Augenzwinkern hervorhebend im Stil ganz früher 80er-TYGERS Alben stehender Riff-Rocker vom Typ „Damn You!“, passt  in jeden TYGERS-Live-Set rein. Demzufolge blieb es nur eine Frage der Zeit, wann die obligatorische Ballade kommt... die ist in „Words Cut Like Knives“ vertreten und wirkt keineswegs aufgesetzt kitschig, zumal das Stück durch Steigerung des Härtegrades zusätzlich Attraktivität gewinnt. „Sail On“ weckt mit von Möwenschreien unterlegter Startsequenz Erinnerungen an englische Küstenlandschaften, da bleibt reichlich Platz zum Träumen, ohne die bewährte sich im Mittelteil erhöhende spätestens ab dem Schlußdrittel mächtig an der Temposchraube drehende TYGERS-Dynamik vermissen zu lassen. „Ritual“ reicht in jedem Fall an die Klasse der drei tollen Vorgängerscheiben heran.

Fazit: TYGERS OF PAN TANG sind eine gewohnt sichere Bank in Sachen voluminös kompakter Hard n' Heavy-Edestahlkost. - Let's Raise Some Hell! 8/10