FAUN - Märchen & Mythen

VÖ: bereits veröffentlicht
(Universal)

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FAUN

Zugegeben fällt es selbst nach dem vierten Mal Hören schwer, mir über „Märchen und Mythen“ eine Meinung zu bilden. Fiel das erste Hören doch zunächst sehr mau aus, brauchte es einige Zeit, um dem einen oder anderen Song etwas mehr abgewinnen zu können. Wie der Albumtitel bereits verspricht, entführen Faun den Hörer in die Welt der Märchen und dies mit mehr oder weniger gelungenem Ergebnis. Während einige wenige Songs noch klar und deutlich an die altbekannten Faune erinnern, stechen doch andere mit teils kinderliederhafter Einfalt oder schlagerartigem Exkurs mit Tendenz zur Schunkelmusik hervor. Letzteres mag eindeutig Geschmackssache sein. Meinen trifft es, zugegeben, nicht. Titel wie „Die weiße Dame“, „Holla“ oder „Lilly“ konnten mich weitgehend begeistern. „Hagazussa“ besitzt ganz klar das für Faun so typische Flair und selbst „Rosenrot“, „Seemann“ und „Spieglein, Spieglein“ können in ihrer fast kinderliedhaften Umsetzung überzeugen und haken sich schnell ins Ohr. Das war es dann aber auch schon. Was bleibt ist ein zugegeben stimmiges und nettes Märchenerzähler-Intro und weitere belanglose bis wirklich äußerst gewöhnungsbedürftige Werke. „7 Raben“ erscheint als endlose Wiederholung aus Strophe und Refrain, die gefühlt aus nur drei Noten bestehen, sich extrem ähneln und auch noch sehr langsam gehalten sind. Vorsicht Einschlafgefahr! „Aschenbrödel“ ist eine Coverfassung der eigentlich wunderschönen Titelmusik des tschechischen Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, den die eine oder der andere sicher noch aus der Kindheit kennt. Mit einem Text belegt, der stellenweise sperrig in die vorgegebene Melodie hineingezimmert wird, egal ob´s von der Länge passt oder nicht, und einer völlig phantasielosen Umsetzung. Auch „Drei Wanderer“, welches mit Versengold in Gassenhauer-Manier umgesetzt wird, wird man mögen oder hassen. Im Ganzen fällt auf, dass „Märchen und Mythen“ von (in manchen Fällen fast endlos erscheinenden) Wiederholungen geprägt wird. Das Album wird zu jeder Zeit von den wirklich immer wunderschönen Instrumental-Parts und einigen recht schön umgesetzten Songs getragen. Der Rest erscheint leider als etwas fader Füllstoff. Vielleicht springt der eine oder andere Funke eher noch bei einem Live-Act über. An den heimischen Boxen jedoch zündet leider nicht jeder Titel. Dieses Album dürfte innerhalb der Hörerschaft deutlich polarisieren.

Fazit: Mystisch, verträumt und zauberhaft bis belanglos langweilig. Alles ist vertreten. Fans der alten Schule dürften mit Sicherheit gespaltener Meinung über diese Album sein. Mein Rat: Unbedingt erst einmal reinhören, dann kaufen. Die Geister werden sich hier klar scheiden.
6 von 10

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