GIRLSCHOOL - Legacy

Während viele Metal Bands einen Albumtitel wie „Legacy“ (Übersetzung: Vermächtnis) nach einem Line Up Wechsel und/oder Neuanfang setzen, nimmt die wohl dienstälteste All-Girl-Band Europas diesen Begriff zum Anlass, um ihre 30th Anniversary zu feiern. Schaut man sich die 15 Songs umfassende Tracklist und die illustren Albumgäste an, macht  dieser Titel noch mehr Sinn. Die Ex-Gitarristin Kelly Johnson (R.I.P.) ist z. B. mit Percussions (wo denn?) auf den genial rockenden Opener „Everything’s The Same“ noch mal zu hören. So fällt auch beim zweiten Song „From The Other Side“ auf, dass hier das Material in eben die erfolgreiche zurückliegende Ära der Band schielt und so ganz nebenbei mit „Spend, Spend, Spend“ (Gitarren-Solo von J.J. French/Twisted Sister) einen neuen Bandhit neben „Emergency“ (ist mit einer Neufassung ebenfalls hier vertreten) erschuf. Frau besinnt sich aber nicht nur auf erfolgreichere Tage, sondern agiert auch etwas über den alltäglichen Tellerrand hinaus und erschuf Songs wie das etwas düster angehauchte „I Spy“ als Girlschool Mix und in der Fassung mit Ronnie James Dio an den Spli-Vox und Tommy Iommi (Black Sabbath) an der Klampfe. So brilliert auch ein Neil Murray (Empire, Ex-Black Sabbath, Ex-Whitesnake) bei “Legend” und beim Cross Over-lastigen „Whole New World“ am Bass, während Phil Campbell (Motörhead) hier ein Gitarren Solo zum Besten gibt, wie auch noch bei „Just Another Day“. Den Bandbezug zu Motörhead decken auch das Cover von „Metropolis“ mit Fast Eddie Clarke und das amtlich rockende „Don’t Talk To Me“ mit Lemmy Kilmister am Bass, Vox und Triangel (!) ab. Trotz all der ganzen Gastschar übertreiben es die Girlies nicht mit Experimenten, sondern rocken gewohnt geradlinig und gut produziert ihren Weg. „But enough talking, take a deep breath and enjoy the „Legacy“ so das Promoschreiben und da kann ich mich nur anschließen.