RAGE OF SAMEDI - Blood Ritual

Verfasst von Michael Toscher am .


VÖ: Bereits erschienen
(Argonauta Records)

Style: Doom/Sludge

Homepage:
RAGE OF SAMEDI

Drei Jahre liegt 'Children of The Black Sun“ zurück, ein Werk mit dem sich bei aller Klasse nur ganz schwierig warm werden ließ. Die Rheinland-Pfälzer Sludge-Doomer RAGE OF SAMEDI haben mittlerweile einen so gewaltigen Entwicklungssprung durchlaufen, der sich an 'Blood Ritual' in umso beeindruckenderer Weise bestätigt. Melodische Strukturen, tonnenschwere Riffwalzen, verführerische Grooves und Lou Cifer, dessen garstig keifend schreiend brüllendes Organ dem angestauten Seelenfrust freien Lauf lässt, bestimmen das Gesamtbild auf dem Siebentracker.

Geändert hat sich vor allem der weitaus flexibler gewordene auch schon mal cleaner tönende Klargesang von Lou Cifer, dessen oft extrem gedrücktes Feeling nicht jedem Song passend zu Gesicht stand. Ebenso ist eine spielerisch fließende jederzeit griffige Strukturen webende Lockerheit auszumachen, auch mehrstimmige Gesangs-Passagen wecken eine passend zum Bandnamen in den Voodoo-Sektor eintauchende Atmosphärentiefe, die in unfangreichen Emotionsentladungen regelrecht aufblüht. Nummern wie „Abyss“ oder das durch rasante Stimmungs- und Tempowechsel sich auszeichnende „Grief“ geben recht überzeugend Beispiel davon.

„Charlie Says...Pt II“ bezieht sich auf Charles Manson-Zitate, dessen unaussprechlicher Wahnsinn sich psychedelisch obskur auf sphären behaftetem Gleis bewegt, zumal der bedrohliche Faktor dem Song fast schon fast etwas horrormäßiges angedeihen lässt. Ein echter Hammer ist noch mal am Schluß das ungemein variable im Langformat gehaltene Titelstück „Blood Ritual“ das in ungeheurer Facettenvielfalt schwimmt. Geziert von einem recht makaber ausgefallenen Coverartwork die mit weitem Abstand reifste Leistung aus dem Hause RAGE OF SAMEDI. Jünger von BLACK SABBATH, CATHEDRAL, KING HEAVY, CROWBAR, LORD VICAR und KARMA TO BURN sollten 'Blood Ritual' mögen.

Fazit: Ein atmosphärisch-tiefenpsychedelisches Sludge-Doom-Monster, dass Genrefans unwiederstehlich magnetisierend in seinen Bann zieht. 8,5/10