INVICTUS - Eden


VÖ: Bereits erschienen
(Iron Shield Records)

Style: Heavy/Power Metal

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INVICTUS

Nach der 'Burst The Curse'-EP aus dem Jahr 2017 haben INVICTUS nun ihren Erstling eingespielt. HAMMERFALL/HELLOWEEN und GAMMA RAY haben für dieses Album Pate der Bayern gestanden, schon mal gar keine schlechten Referenzen für ein Debüt. Werden INVICTUS diesen Vorbildern auf dem Erstlingswerk gerecht? In der Tat, wobei sich der Songinhalt auf 'Eden' durch ein hohes Maß Eigenständigkeit, dass INVICTUS gar von den Idolen unterscheidet, positiv abhebt. Nach dem Intro wird mit „The Hammer“ für ein traditionelles Heavy/Power Metal-Gesamtwerk erwartungsgemäß flott aufgefahren, ehe es im weiteren Verlauf häufig weitaus Geschwindigkeitsgedrosselter zu Werke geht.

Hervorstechendstes Merkmal bei INVICTUS ist das flexible Organ ihres Sängers Nicolas Peter, dem es traumhaft gelingt theatralische Stimmleitern mit klarem Hochtongesang zu verbinden. Wohl durchdachte Lyrik gehört zu den weiteren Stärken von INVICTUS. Melodische auf heroische Elemente bauende Groover vom Kaliber „Inside Your Head“, „Thought Of An Idea“ oder „Break The Chains“ bestechen durch griffige Harmonien, packende Leadsoli und reichlich Dynamik. Die Tatsache, dass auch mal mit Endlosschleifen („Through The Storm“) abgeschlossen oder es trotz viel handwerklichen Könnens etwas langatmig wird (siehe das knapp sechsminütige im ersten Moment an eine Mischung aus GRAVE DIGGER trifft HELLOWEEN denken lassende „Burning Empire“) zeigt auf, dass es zwar noch einige leichte Abstriche gibt, die beim nächsten Mal noch etwas verbesserungswürdiger sind, doch als weiteres großes Plus gelingt es den Bayuwaren, ihr vielschichtiges Songspektrum zwischen langsam, mittel und schnell geschickt einzusetzen. Auch ergreifend ruhige Momente u. a. die Ballade „Styx“, wo das enorm gefühlvoll saubere Organ von Vocalist Nicolas Peter richtig effektiv zur Geltung kommt, finden sich auf 'Eden'.

Ergibt unterm Strich ein recht bunt gemischtes Debüt, dem es weder an Spielfreude noch Dynamik, geschweige Flexibilität mangelt, dessen Inhalt nicht nur fleißig zum Fingerwippen oder rhythmischen Kopf mitnicken veranlasst, Appetit auf mehr weckt. - Alle Achtung, Daumen hoch!

Fazit: Respektabler Longplayeinstieg eines Hoffnungsvollen Newcomers. 7,5/10