TENSIDE – Glamour & Gloom
VÖ: 20.03.20
(Ivorytower/Edel)
Genre:
Modern Metal
Homepage:
TENSIDE
Mit einem über weite Strecken überzeugenden Album docken TENSIDE an mein Interesse für Modern Metal und Metalcore Kombos an. Ihren nun siebten Longplayer „Glamour & Gloom“ wollen die Münchner bewusst nicht als Metalcore verstanden haben, auch wenn hier und da Parallelen dazu nicht ganz von der Hand zu weisen sind („As Above So Below“, Written in Blood“). Nahezu trendfrei spielen die elf neuen Songs über die 45-minütige Spielzeit auf. Viele davon gehen sofort ins Ohr. Sei es durch markante Gitarrenriffs wie z. B. beim Titeltrack, der gleich zur Beginn die Gehörgänge öffnet oder eben eingängige Refrains, die treibende Beats melodisch umgarnen („Along With The Gods“). Die Stoßatmung in Richtung der Moderne spiegelt sich in „Cannibals“ wieder. Der Verzicht auf Tasteninstrumente tut der Auslegung der Stücke gut. So klingt alles schön hart, treibend und entschlossen. Gelegentliche Sprechgesangseinlagen („The Devil Within“, „The Last Anthem“) zu den aggro anmutenden Shouts lockern ebenfalls auf. Es muss also nicht immer zweistimmig sei, ein variabler Gesangsstil (Shouts und Grunts bei „Only The Brave“), vermischt mit ein wenig Crossover, kann auch zum gewünschten Erfolg führen. Erwähnung sollte bzw. muss neben der guten Produktion aus dem Hause Christoph von Freydorf (EMIL BULLS) noch ein Song finden, nicht unbedingt wegen der Musik, sondern dem Text. „All Black Everything“ liegt ein Tagebuch einer durch Selbstmord verstorbenen Person zu Grunde. Der Song verarbeitet die dort niedergeschriebenen Gedanken. Krass! – Gänsehaut vorprogrammiert.
„Glamour & Gloom“ - ein cooles Album. Macht Lust, sich den Backkatalog von TENSIDE auch noch zu Gemüte zu führen.
Punkte: 9/10