TREURWILG - An End To Rumination


VÖ: Bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Style: Doom-Death Metal

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TREURWILG

Nach einer Live-EP und ihrem anlässlich der Holländischen Doomtage 2019 veröffentlichten bereits 2016 aufgenommenen Longplayeinstands 'Departure' zeigt Hollands Doomszene abermals Flagge. Nein diesmal sind es nicht FAAL, sondern eine Band namens TREURWILG die ihren Vinyl-Zweitling vorstellt. Funeral Doom, Sludge und Post Metal gesellen sich als weitere Zutaten des 'An End To Rumination' getauften Fünf Song Doom-Death-Monolithen hinzu. Für ein Debüt ist das Album zwar noch nicht ausgereift, doch immerhin schafft es berührend raumgreifende ganz Melancholie-Stimmungsbögen. „The Fragility Of Mankind“ eröffnet die Zeitlupenorgie zunächst im schwer rumpelnden Doom-Deathgroove. Bei Nummern wie dem Zwölfminuten-Monument „In Ruin And Misery“ kreisen die Gedanken hinsichtlich des erzeuten Atmosphärenlevels um eine Band wie das abgedrehte Melodic Doom Atmosphäric Darkwave Rock-Ensemble THE THIRD AND THE MORTAL aus Norwegen, dessen beklemmend mystisches Atmosphärenlevel tatsächlich erreicht wird. „Myosotis“ und „Shallow Pools Of Grief“ zwei Riemen von jeweils knapp unter bis über zehn Minuten stehen für die typischen Strukturen der Band. Für gesprochene Passagen sorgte APOSTLE OF SOLITUDE-Gitarrist Steve Janiak. Raumgreifende Instrumentalparts und mächtig rohe Gitarrenwände geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Alles soweit schon mal ok, nur an Ideen mangelt es hingegen zeitweise recht stark.

Querverweise zu frühen PARADISE LOST sowie alte 90er-Funeral-Acts wie FUNERAL/THERGOTHON/SKEPTICISM lassen sich ebensowenig von der Hand weisen. Harrsche Deathgrowls, fein gewebte Melodiebögen und Post Metalflair kleiden das Gesamtbild in den erforderlichen Rahmen. Gehüllt in ein erstaunlich fettes Produktionsraster, kommen sowohl ruhige als auch aggressive Parts kompakt zum Tragen. Was den Holländern bisher (noch) fehlt, sind mehr überraschende Tempovariationen oder mal ein sich vom typischen Grundraster besonders abhebendes Element um die Spannungsbögen effektiver zu gestalten. Das sie es durchaus können, zeigen die Holländer mit dem schlicht „I“ betitelten Atmosphärengroover.

Fazit: Ein annehmbares Debüt, das Funeral Doomer und Anhänger einer krude kombinierten Mischung aus Doom-Death Metal gleichermaßen anspricht. 7/10