LORD OF LIGHT - Morningstar


VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)

Style: Progressive Metal

Homepage:
LORD OF LIGHT

„Mit dem Morgenstern beginnt ein neuer Tag. Lass das Licht des Herrn hell scheinen und bringe dir Kraft. Lassen Sie es beleuchten, was dunkel war, und geben Sie Hoffnung, wo einst nur Verzweiflung war.“

Mit diesen Worten leitet das Infoblatt die Bandvorstellung ein. Viel mag zwar über LORD OF LIGHT kaum bekannt sein, doch eines ist sicher, sie spielen eine Mischung aus Heavy Metal, Progressive- und Power Metal mit breitem Einfluss-Spektrum. Lebendig hart, organisch und kraftvoll?  Seitens der Band glaubt man „etwas wirklich Bedeutendes beizutragen?“ In Bezug auf den Proggressive-Sektor dürfen diese geäusserten Worte hinsichtlich des Inhaltes auf „Morningstar“ - und das kommt auch für mich überraschend - in der Tat gern so stehen bleiben.

Seien wir ehrlich: Bands dieser Schiene gibt es viele, die sich in Bezug der Faktoren Härte, Organik und Kraftvoller Dynamik ähneln; doch LORD OF LIGHT haben ungeahnte Vorzüge, die besonders effektiv Wirkung entfalten. Innovationstechnisch lässt sich der Truppe nichts vorwerfen. Ihr progressiv arrangierter Heavy/Powermetal ist bombastisch-mystisch, selten kompliziert (Ausnahme: "Candlelight") und häufig von dramaturgischer Melodieführung bestimmt. Intelligente Lyrik und stark umgesetzte Musik gehören zu den tragenden Säulen eines mit zunehmender Zeit fesselnderen Tonträgers. Ein jedes Instrument erhält seinen dafür vorbestimmten Platz. Strukturierter Songaufbau ist bei dieser Schwedencrew Standard. Sänger Nicklas Kirkevalls' herausragendes Organ der zugleich als Gitarrist und Keyboarder fungiert, bestimmt das Geschehen über weite Strecken. Sowohl klassischer STRATOVARIUS/HAMMERFALL/SONATA ARCTICA-Heavy/Power-Metal als auch Progressive-Monolithen wie QUEENSRYCHE und DREAM THEATER brechen sich in den von intensiv aufgebauter Atmosphäre lebenden Songs Bahn, ebensowenig lässt sich zeitlose von 70er Progressive Rockacts wie PINK FLOYD/JETHRO TULL beeinflusste Atmosphärendichte von der Hand weisen. Dafür sorgt auch die stützend zeitgemäss futuristische Produktion, obgleich die Songs manchmal extrem sperrig sein können ehe es dann wieder plötzlich abrupt geradlinig zur Sache geht, und dem Hörer zumindest manchmal der Zugang erschwert wird, (siehe „Candlelight“). Das bombastisch aufgebaute fast acht minuten lange Titelstück „Morningstar“ hingegen läuft gar überraschend fließend ins Ohr. A Capella-Gesänge im Zwischenspiel „History“ sorgen für tiefenentspannte Auflockerung.

Von übertriebener Verschachelung und nervtötendem Tonleitergefrickel einschließlich abrupten Stilwechseln bei denen versierte Profi-Musiker sämtliche Tonleitern bis zum ultimativen Erbrechen rauf und runter nudeln ist dieses Album sogar Lichtjahre entfernt, was letztlich wohl mit entscheidend dafür sein dürfte, weshalb sich mir dessen Inhalt komplett erschließt.

Der größte Vorzug dieser faszinierenden Scheibe liegt in ihrer häufigen Kurzweiligkeit zugleich vielseitigen Verarbeitung verbunden mit ungewohnt fesselnder Griffigkeit, dieser progressiv gestrickten Songcollagen, die binnen weniger Minuten sogar nicht Progressive Metalfans überzeugen (!) Speziell die Abteilung QUEENSRYCHE/DREAM THEATER sollte 'Morningstar' unbedingt eine Chance geben und es dem dringenden Hörtest unterziehen, PINK FLOYD/JETHRO TULL-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten, wofür schon der außergewöhnlich atmosphärische Stimmungshorizont Rechnung trägt. Dieser Morgenstern geht wie eine schrittweise ihre Knospe öffnende Blume in seiner schönsten und kraftvollsten Lichtblüte auf.

Fazit: Erfrischend vielseitig vor kraftvoller Dynamik strotzend outet sich „Morningstar“ als völlig aus dem Rahmen fallender Progressive Metal-Output, dessen überraschend eingängiger Inhalt zumindest über weite Strecken effektiv greift. - Phantastisch fesselnder Genretobak! 8,5/10



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