KING DUDE - Full Virgo Moon


VÖ: Bereits erschienen
(Ván Records)

Style: Düster Rock/Neo Folk

Homepage:
KING DUDE

Thomas Jefferson Cowgill besser unter dem Namen KING DUDE in der Dark Rock/Neo Folk-Szene bekannt, ist nach fünf jähriger Wartezeit mit neuen Mistreitern zurück, um 'den nächsten Hieb 'Full Virgo Moon' auf die Metallerschaft loszulassen. Darin soll einem Satyr die Rückkehr auf die Erde ermöglicht werden, was unverständlicherweise mit Satan (!) verwechselt wird. Inhaltlich geht es nicht, wie recht oft zu lesen steht um Satan, sondern die Reise eines Fabelwesens der griechischen Mythologie - einem gehörnten Satyr - zurück zur Erde. Satyre gelten als Begleiter des griechischen Gottes Dionysos. Im Laufe der Jahrhunderte hat die christliche Kirche deren Namen verfälscht, indem sie mutwilligen Missbrauch mit deren Namensgebung betrieb. Diese mystischen über besondere Kräfte verfügenden Wesenheiten (u. a. beherrschen sie die Kunst des Flötenspiels) wurden aufgrund ihres Aussehens Pferdefüssig mit Hörnern auf dem Kopf als Satanische Wesen hingestellt, einer aus dem hebräischen geklauten Gottheit (Satan!) zugeordnet, die später als Lucifer (der 'Erleuchtete' – aus griechischer übernommen) und christlicher Teufel gefallener Engel, Gottes Sohn und Gegenspieler dessen in der Bibel auftaucht. Soviel in Kurzfassung zum dahinter liegenden Wahrheitsgehalt.

Das Team bestehend aus KING DUDE, August Johnson, Lee Newman, Chris Costalupes und Garret Gonzales ist merklich zusammengewachsen und musikalisch gereift. Charisma paart sich mit extremen Tiefgang. Wie auf dem Debüt baut sich der Gesang von KING DUDE auf, dessen Organ vor soviel unglaublicher Intensität tropft, Gespenster-Atmosphäre, die beständig auf der letzten Kante zwischen Hoffnung und Trauer am Abgrund menschlichen Seins balanciert. Folkiger Emotionsfluss trifft rabenschwarzen Zynismus, eine mehr als nur abenteuerliche Wanderung in finsterer Gedankenwelten tief verborgener Seelenlandschaften durch undurchdringbare Nebelfelder dahingeflossener Abgründe menschlichen Seins. THE 69 EYES und FRONT 242, treffen JOHNNY CASH im Düstergewand. Keine Musik für Gemüter mit schwachem Nervenkostüm.

Eingeläutet vom in Horroratmosphäre getauchten Intro „A Shadows Theme“ steigt eine dicke graue Nebelwand bedrohlich auf, die zunehmend schwärzer wird, ehe sie in tief beladene Trauer zu „My Rose By The Sea“ (Satyr Boy) nahtlos übergehend auf dem Pfad mystischer Gedankenwelten schreitend zum Jungfräulichen Vollmond („Full Virgo Moon“) führt. In
„Forty Fives Say Six Six Six“ führt die Spur der Prophezeihung ihn zu seinem Tempel (aus kirchlicher fälschlicherweise als 'Satanic Temple' bezeichnet), womit es auch für den Satyr Hoffnung gibt, davon zeugt das ungemein entspannt tiefensphärische in Düster Melancholie-Folk-Silhouetten gekleidete Lehrstück „The Satanic Temple“, dem sich die vom Piano begleitete Schwermut-Sündenbeichte „Forgive My Sins“ anschließt. Relaxt geht es mit „Make me Blind“ weiter. Auch die Atheisten kommen in den Genuss ihres Begräbnissongs „A Funeral Song For Atheists“ ehe „Something About You“ danach endgültig den Sargdeckel zuklappt.

Für weinerliche Menschen eine Nervenprobe, für KING DUDE-Anhängerschaft eine Offenbarung, spaltet 'Full Virgo Moon' erneut zahlreich Gemüter. 'Full Virgo Moon' liefert nur all zu deutlich Beweis dafür: Finstere Gedanken würgen die Seele bis zum Kaputtgehen. Zugebenermaßen dieses Album entfaltet ungemein hypnotische Wirkung.

Fazit: 30 kurze, sich endlos dahin ziehende Minuten düsterer Neo-Folk Rock voll enttäuschter Gefühle, zerstörter Hoffnungen und Verletzlichkeit. Gefühlt betonschwere Trauer im bedächtig schleppenden Zeitlupenfloor. Ein bittersüßer würdevoll-majestätisch in kohlrabenschwarzer Dunkelheit getränkter Seelentrip. 8/10

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