THE WIZAR'D - Subterranean Exile


VÖ: 24.04.2020
(Cruz Del Sur Music)

Style: Doom Metal

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THE WIZAR'D

Verstehe bloß einer, warum THE WIZAR'D außerhalb der Grenzen ihres Heimatlandes kaum bekannt sind? Dazu muss man wohl in der Tat restlos überzeugter Doomjünger sein. Gerade mit ihrer fließenden Form kauzig epischen Doom inklusive starker NWOBHM-Anteile zu zelebrieren, holt dieser aus den Katakomben des tiefsten Undergrounds heraufsteigende unverzichtbare Insider-Szene-Geheimtipp aus 'Down Unter' mit dem aktuellen Silbertaler zum nächsten Schlag aus. Zeit, das unterirdische Exil allmählich Schritt für Schritt zu verlassen. Dank eines noch nicht so lange bestehenden Labeldeals mit Cruz Del Sur im Rücken sollte es dieser in allen Belangen sympathisch konseqent ehrlich mit hoher Beständigkeit ihren Weg gehenden Truppe um Sänger Gitarrist Ol' Rusty endlich gelingen, den ihr seit gefühlt mehr als einer Dekade zustehenden Bekanntheitsgrad künftig erheblich zu vergrößern.

Parallelen zu der NWOBHM-Legende PAGAN ALTAR sind vorhanden, ebenso schälen sich auch schon mal MANILLA ROAD Einflüsse oder spätestens wenn es - was regelmässig der Fall ist, - betont episch wird, Erinnerungen an die begnadeten, fleissig im 70er-Classic Rock-Fundus grabenden Landsleute TAROT heraus in deren Reihen kein anderer als der noch bei vier weiteren bislang nur durch Single und EP-Veröffentlichungen geringen Bekanntheitsgrad erlangender tief im australischen Underground ihr Schattendasein fristenden Acts wie DRACULA, SPACE RAVEN, SPECTRE und TORPEDO  aktive Ol' Rusty (bei TAROT trägt er das Künstler-Pseudonym 'The Hermit') - auch für den Gesang zuständig ist (!) Dabei gelingt es der Band genug eigenen Spirit zu entwickeln, der sich mit Einflüssen der Idole zu einer hochkarätigen Melange verbindet. THE WIZAR'D haben selbst ausgeprägt feines Gespür für hochkarätige Melodien, packende Grooves und raumgreifende Epik verbunden mit intelligent durchdachter Textlyrik garniert von intensiv urigem Underground-Kauzfaktor.

Nummern der Sorte „Wizard's Revenge“, „Master of the Night“ wo es flott zur Sache geht, „Long Live The Dead“ (inklusive Backgroundvocals und flexibler Gesangsvariation - dramaturgisch bis zum Abwinken) sowie dem spannungsgeladenen, durch epische Bombastarrangements (Sprechgesang, Chöre) aufgelockerten Rausschmeißer „Dark Forces“ versprühen massig ungeschliffen ehrlichen Charme und hinterlassen kräftig Spuren. Einzig die etwas kurze Spielzeit hätte bei derartigem Hochkaräterformat noch gern fünf bis zehn Minuten länger sein dürfen. Ein traumhaft gestaltetes Fantasy-Album-Coverartwork mit toller Optik bei dessen Anblick das Auge mitisst und genießt, ergänzt den hervorragenden Gesamteindruck nahezu perfekt.

Fazit: Phantastisch mitreissend kauzrockiger Pathos-Doom fußend auf traditionellen Wurzeln.  Zeitlos, fesselnd, episch, - magisch! 9/10