V/A CARVING METAL TUNES Vol. 4



VÖ: 13.04.20
(Greek Rebels)

Style: Unterschiedlicher Metal

Homepage:
GREEK REBELS

Die Sampler-Collection CARVING METAL TUNES von dem Fanlabel Greekrebels.gr geht in Runde vier und sie hat wieder allerhand zu bieten. Durch eine vorbildlich intensivierte Kooperation mit internationalen Bands weckt dieser Sampler auf Anhieb mein Interesse, obwohl derartige Compilationen oft ein zweischneidiges Schwert sind, bin ich umso gespannter auf das, was hier geboten wird.

CD 1:
startet kräftig mit klassischem Hard n' Heavy Rock „Underworld Dishonour“ von ROADHOUSE DIET. „Showdown“ von BEYOND THIS EARTH präsentiert knackig hartem zunächst zähen, danach fließendem Desert-Stonerrock von BEYOND THIS EARTH, ehe die Engländer DAKESIS zeigen, dass sie auf dem Progressive Metalsektor mit dem intensiven, recht anstrengenden Psychedelic-Trip „Surrender Your Fear“ kein unbeschriebenes Blatt mehr sind, während „Wings Of Agony“ von den Kanadiern LÜTHARO einen heftigen Hybrid aus tradtionellem Heavy Metal und Thrash von der Kette lässt, RIFFOCITY holen mit akzeptablem B-Klassen Thrash bei „From Inside The Arrow Comes“ den Knüppel aus dem Sack; was ausgerechnet eine Rapcore-Band wie PROJECT THEORY auf diesem Sampler zu suchen hat deren Stil komplett nervt, erschließt sich einfach nicht, dafür ist mit DESERT NEAR THE END eine Progressive-Thrash Formation vertreten, deren „The Final Frontier“ für das spezielle Fanklientel interessante Kostprobe abgibt. Von Combos wie SLAYER, KREATOR, EXODUS und MALEVOLENT CREATION beeinflusst servieren die UK-Thrasher mit „Upon The Shrine“ ein handwerklich gut umgesetztes Melodic Thrash/Death-Brett, unter Schirmherrschaft von SYLOSIS-Gitarrist/Keyboarder/Vocalist Josh Middleton, worauf mit PILE OF PRIESTS eine auf Top-Niveau schreddernde US-Death Thrash-Combo folgt, dem es darüber hinaus gelingt, ein immenses Atmosphärenlevel zu erzeugen, was auf Teil I der CD nur den Kanadiern LÜTHARO die ihren Heavy/Thrash mit schwer unter die Haut gehend atmosphärischen Parts kombinieren, gelingt. THE FLAYING setzen mit ihrem belanglos durch schnittlichen Deathcore-Geballer keinen krönenden Schlußpunkt.

CD 2:
Erstklassig wenn auch recht ungewöhnlich starten REDEYE CARAVAN mit ihrem Düstercontry-Song „El Muerto“ , das Stück hätte glatt aus einem Spaghetti Western sein können, in den II. Teil von CARVING METAL TUNES Vol. 4.Das von Mundharmonika und Pferdegetrappel begleitete Stück entwickelt exzessiv abenteuerliche Lagerfeuerromantik, gefolgt von der griechischen Traditionsmetalcombo SIRIUS, die mit „Wings of Fire“ eine wirklich mitreissend True Metallisch geprägte Kostprobe ihres Könnens gibt, die sich selbst vor bekannteren Landsleuten wie DEXTER WARD kaum verstecken muss! Die UK-Heavy Thrasher FORGED IN BLACK lassen gekonnt in der Schnittmenge von Bay Area-Thrash die sich mit traditions-behaftetem Heavy Metal kreutz, das Biest von der Kette, hier beeindruckt vor allem die exzellente Gitarrenarbeit, VOIDNAUT erzeugen mit „This Pain Is Mine“ eine heftige Schmerzwelle im DISTURBED/PANTERA/ MACHINE HEAD/SEVENDUST/AVENGED SEVENFOLD-Frequenzbereich, während SOLITARY ihre Feinde mit einem satten Oldschool-Thrash-Inferno auf Abstand halten („Keep Your Enemies Closer“), EARTHWARD feuern mit „No Longer The Sun Rise“ moderne Thrashattacken am Stück ab, EPHEMERAL wecken zunächst durch melancholische Anfangssequenz Gedanken an ICED EARTH, ehe sich Keyboardunterstützter Melodic Death Metal Bahn bricht, der technisch sauber umgesetzt irgendwo in der Schnittmenge von AMORPHIS und IN FLAMES liegt mit fast schon epischer BATHORY-Sequenz überrascht, TALES OF THE TOMB fahren zu „Nine Eleven“ ruppig brutale Oldschool-Death Metal-Kante, während bei SATHAMEL ('Horror Vacui') – endlich die Abteilung Death/Black Metal bedient wird. Für ein Abschluß besonderer Art sorgen die Gothic-Doom Sludgemetaller THE MEDEA PROJECT mit der Kampfansage „To Know Us, Is To Fear Us“.

Zur besseren Übersicht und näheren Information kommt diese Compilation mit einem in englischer und griechischer Sprache verfassten Begleitheft. Gute Sache, die von meiner Warte mit einen halben Extrapunkt honoriert wird. Nachdem beide CD's die Selektionslupe vollständig durchliefen, gelange ich zu dem Schluß, dass sich eine Reihe Tops zu denen sich mittelstarke Songs und auch einige Flops gesellen auf dieser Collection befinden, wobei CD 2 aufgrund stärkerer Leistungsdichte im Vergleich zu CD 1 etwas besser abschneidet.

Fazit: Empfehlenswert vielseitige Compilation mit viel Licht und einigem Schatten. 7,5/10

Freier Download Link: “Carving Metal Tunes Vol. 4

Titelliste:
CD 1
01. Roadhouse Diet – Underworld Dishonor [*Previously Unreleased] (03.49)
02. Beyond This Earth – Showdown (04.31)
03. Dakesis – Surrender Your Fears (06.41)
04. Lutharo – Wings Of Agony (06.02)
05. Riffocity – From Inside The Arrows Comes (05.24)
06. Project Theory – Until It’s Time (04.13)
07. Desert Near The End – The Final Frontier (4.20)
08. Divine Chaos – Upon The Shrine [Feat. Josh Middleton (Sylosis)] (05.23)
09. Pile Of Priests – Exile Unto Divination (05.17)
10. The Flaying – Genuflect (04.00)

CD 2
01. Redeye Caravan – El Muerto (03.59)
02. Sirius – Wings Of Fire (04.38)
03. Forged In Black – Palm Of Silver (04.48)
04. Voidnaut – This Pain Of Mine (04.15)
05. Solitary – Keep Your Enemies Closer (04.59)
06. Earthward – No Longer The Sun Rise [*Previously Unreleased] (03.47)
07. Ephemeral – Ira (Wrath) (08.32)
08. Tales Of The Tomb – Nine Eleven (04.55)
09. Sathamel – Horror Vacui (04.32)
10. The Medea Project – To Know Us Is To Fear Us (4.10)