SPIRIT ADRIFT - Divided By Darkness


VÖ: 24.04.2020 - Re-Release
(20 Buck Spin)

Style: Classic Metal/Doom

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SPIRIT ADRIFT

Auf so ein fettes Pfund wie 'Curse Of Conception' eine Steigergung folgen zu lassen, ist geradezu unmöglich. 'Divided By Darkness' outet sich als konsequente Fortsetzung des begonnenen Konzepts, jedoch macht sich ein Faktor ganz deutlich bemerkbar: Die Doomwurzeln sind im Wonnemonat Mai 2019 in dem das Album entstand, auch weiterhin vorhanden, doch es überwiegt auffällig klar der klassische Heavy Metal-Anteil, was erhebliche Gesamtveränderungen innerhalb der Albumstruktur zur Folge hat.  Völlig abseits jeglicher Szenegängigen Klischees gelingt es der US-Formation erneut, ohne Rücksicht auf irgendwelche Zugeständnisse ihr unorthodox eigenes Ding zu machen, dessen Wiederkennungswert ungemein hoch ist.

Dieses Album knallt elektrisierend heavy, es verfügt ebenso über eine Song-Qualitätsdichte, die sich häufig weit im oberen Bereich ansiedelt, doch bei aller technischen Eleganz leider eben nicht an das Niveau des starken Vorgänger 'Curse Of Conception' heran kommt, weil die großen Überraschungsmomente komplett fehlen. Durch Herunterschrauben des Doomfaktors ergibt sich ein verschobenes Gefüge. Das Songmaterial bleibt in der Regel maximal im mittleren Temposektor hängen, wodurch es dezenten Anflug von Gleichförmigkeit aufweist, aber was will das bei Combos vom Typ SPIRIT ADRIFT schon tatsächlich heißen? Fließend groovende Heavy Brecher wie „Born Into Fire“ oder „Hear Her“ stehen im Wechsel zu schwerblütig in glühender Lava geschmiedeten Eisen vom Typ des Titeltracks „Divided By Darkness“ oder irgendwo in der Mitte von Classic Metal und Doom balancierendem Kraftstoff Marke „Angel & Abyss“ und „Living Light“. Herrlich Spacelastig einschließlich Platz zum Träumen mittendrin führt die von fantasievollen Stimmungsbögen bei gesteigerter Dynamik lebende Sechsminuten Orgie „The Way of Return“ zurück in die tiefen, unendlichen Weiten des Kosmos. Erneut ziert ein wunderschönes zwischen Heiden- und Christentum sich bewegendes Cover-Artwork das dritte Gesamtwerk einer außergewöhnlichen Band mit vielseitig musikalischem Kreativ-Schöpfungskosmos.

Fazit: Gekonnter Spagat zwischen Klassischem Heavy Metal und Doom. 8/10