MORTICIAN - Titans
VÖ: Bereits erschienen
(Pure Underground Records)
Style: Heavy Metal
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MORTICIAN
Alle Achtung, was der Austria-Vierer MORTICIAN auf Studiorelease Nummer drei schlicht 'Titans' getauft, vom Leder zieht. Die beiden Bandköpfe Patrick Lerchner und Thomas Metzler sind schon seit 1983 im Geschäft (für soviel Durchhaltevermögen gebührt ihnen Respekt!) womit die Band dem Günderkreis der österreichischen Heavy Metal-Szene hinzugezählt werden darf.
Sechs Jahre sind seit dem tollen Zweitling „Shout For Heavy Metal“ ins Land gezogen, an der musikalischen Ausrichtung hat sich löblicherweise fast nichts geändert. Neu-Sänger Twain Cooper der geschulten Insidern bereits von den Schwäbischen Heavy Metalbands HIGHWAY KILLER bzw. SAINTS BLEED ein sicherer Begriff sein dürfte, outet sich als exzellenter Teamplayer von passender Stimmlage, der seinen Vorgänger Danniel Khan bei den Vorarlbergern mehr als nur ersetzt. Entsprechend konsequent bleibt das Austria-Quartett der bewährten Linie treu, die da lautet: Teutonenstahl Marke ACCEPT/ GRAVE DIGGER dazu eine kräftige Prise JUDAS PRIEST und NWOBHM-Einfluss aufgelockert mit druckvollen Speedpassagen, Punkt. Zunächst erschallt eine Sirene mit gesprochener Sequenz, danach fräßt sich „Inmates“ zwischen klassischen Heavy Metal-Grooves und höllischem High Speed-Tempo abgehend kräftig in den Schädel, hier ist Faustrecken geradezu vorprogrammiert.
Wie gut das direkt auf den Punkt kommende mit einer Spielzeitlänge zwischen drei bis fünf Minuten erst gar keine überflüssigen Längen aufweisende Material funktioniert, zeigt sich ebenfalls bei „Spiral Of Death“: ACCEPT, JUDAS PRIEST und GRAVE DIGGER (inklusive kuriosem Bass-Solo!) dürften für die Songperle Pate gestanden haben. „Hell Raiser“ besticht durch galoppierende Passagen wobei der Tempofaktor oft in den Speedbereich ragt, der Stampfgroover von Titeltrack „Titans of Rock“ tendiert klar in die Teutonenstahl-Ecke. Ein geradezu reisserisch provokant im bewährten 80er Stil erinnerungsträchtig mit dem geistigen Finger auf 'Monsters of Rock'-Zeiten deutendes Album-Coverartwork rundet den Silberling würdevoll ab.
Leider gibt es auch geringfügigen Abstrich zu verzeichnen. Schlecht miteinander harmonierender Gesangskontrast bei Track fünf „Rat Lines“ geht schon mal gehörig daneben, obwohl die Nummer an sich eine gesunde Basis-Struktur aufweist. Unabhängig dessen heben die spritzig aus dem Halfter geschossenen Groovslasher „Screamer“ und „Rebel Heart“ danach den Stimmungsfaktor umso mehr, bis „Blood Sucking Industry“ sich ein Stelldichein zwischen traditionellem Heavy-, Power-Metal und Thrash gibt. Und wie lässt sich ein Album besser beenden als mit einer fetten Rock n' Roll-Session zum Ausklang? Die bietet„Can't stop Rock n' Roll“ amtlich, obwohl vielleicht der Gedanke an ein TWISTED SISTER-Cover aufkommt, gibt es an dieser Stelle Entwarnung: Es ist keins. Die Patronengurt, Nieten-, Leder-, Holzfällerhemd und Spandex tragende Kuttenfraktion darf sich zurecht über das eingängigste und bislang reifste MORTICIAN-Album freuen. 'Titans' enthält genug Zündstoff, um kräftig durchzustarten.
Fazit: Saucooler Oldschool Heavy Metal für das treue Fanklientel. Zeit zum Rocken... - Time To Rock! 8/10