SOLDATI - Doom Nacional


VÖ: Bereits erschienen
(Argonauta Records)

Style: Stoner-Doom

Homepage:
SOLDATI

Argentiniens Doomszene mag relativ begrenzt sein, doch sie ist deshalb noch lange nicht zu unterschätzen. SOLDATI nennt sich das hier zu besprechende seit 2015 aktiv im Geschehen mitmischende Stoner-Doom-Eigengewächs, dessen Longplay-Debüt 'Doom Nacional' sich im CD-Player dreht. Meistens geht es zunächst schleppend doombruzzelnd im Stile alter BLACK SABBATH und im 80er Jahre Rausch befindlicher SAINT VITUS zur Sache, ehe gern mal kräftig an der Temposchraube gedreht wird. Bedauerlicherweise singt Sergio Chotsourian (seines Zeichens Bandleader von LOS NATAS, den seit 1993 Stoner-Metal spielenden Veteranen, der mit seinen ebenfalls im Stoner-Doomsektor sich bewegenden Landsleuten ARARAT drei weitere vollständige Studioalben veröffentlichte, bevorzugt (oder aus tiefster Überzeugung?) in argentinischer Landessprache. Darin liegt auch der Hauptgrund, warum die Songs auf dem SOLDATI-Erstling 'Doom Nacional' für Außenstehende im Regelfall dieser Sprache nicht mächtigen Metalheads nur äußerst schwer zugänglich sind. Sein recht eigenwilliger Gesangsstil wirkt im ersten Moment lustlos, doch hebt sich dieses im völlig krassen Widerspruch zu üblicher Standard-Norm epischer oder garstiger Stimmbandvocalistik stehende permanent in phlegmatisch nölig ausufernder Klage sich ergehende Organ in auffälliger Weise davon ab, und entwickelt dabei dennoch ureigenen Reiz.

Der eindimensional beginnende Opener „From Skull“ ist zunächst etwas gewöhnungs bedürftig, „Suicide Girl“ schließt sich dem zwischen schleppenden Doom-Riffakkorden und flott pendelnden Songstrukturverlauf an , „Whisky Negro“ zeigt sich mit schönem Solo flankiert schon wesentlich abwechslungsreicher, „La Electricidad Del Arbol Caido explodiert an Schluß in einer irrwitzigen Knüppel-Thrashorgie, während „Un Tren Al Sol“ die oft hervorstechenden Stoner-Querverweise zu Acts wie FU MANCHU KYUSS, MONSTER MAGNET und QUEENS OF THE STONE AGE platziert.

Das SOLDATI-Debüt 'Doom Nacional' balanciert konstant am Abgrund langatmiger Monotonie, die sich mit flotter Geschwindigkeitsattacke und schrittweise gesteigerter Spannung wechselt, so ziehe sich das Schema wie ein roter Faden vom Einsteiger „From Skulls“ bis zum abschließenden „Solar Tse“ komplett durch den auf 49 Minuten gedehnen Siebentrackling.

Fazit: Interessant wechselweises Stoner-Doom-Eelixier mit exotischem Touch. 7/10

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