IN EXTREMO - Kompass zur Sonne

VÖ: 08.05.20
(Universal / Vertigo)

Style: Mittelater Rock

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IN EXTREMO

Nachdem man mit „Quid Pro Quo“ endlich wieder zu alten / neuen Stärken gefunden hatte, waren meine Erwartungen in „Kompass zur Sonne“ recht hoch. Und was soll ich sagen, sie wurden nach anfänglichen Startschwierigkeiten (und in meinen Ohren unglücklich gewählten ersten Youtube Videos) schlussendlich vollauf erfüllt. „Kompass zur Sonne“ erfindet das Rad des Mittelalter-Rock definitiv nicht neu und auch die bandeigenen Zutaten des Septetts bleiben stets die alten, während man in musikalisch übersichtlichen und gitarrentechnisch in unauffälligen Bahnen bleibt. Was aber ab geht, ist das Gespür für hymnenhafte Refrains und zünftige Ohrwürmer. Denn hier zündet einfach jeder Song. Zugegeben braucht das ein oder andere musikalische Werk erste einige Durchläufe, danach aber geben einem die leicht nachvollziehbaren Hooks einfach nicht mehr aus dem Ohr. Auch bietet man eine breit gefächerte Auswahl aus Mittelalter, Folklore und Rock, die man geschickt verbindet, nette Ideen einflicht und stimmungsvolle Tempiwechsel arrangiert. Zuguterletzt greift man auf Gastmusiker wie Amon Amarths Johan Hegg zurück (der ja umtriebig in vielen Projekten auftaucht) oder holt sich mit Russkaja einen zünftigen Polka Boost mit ins Boot. Unter dem Strich ist dabei eine Scheibe herausgekommen, auf der sich sanfte Liebeserklärungen „Schenk nochmal ein“ oder schmissige Mitgröhlhymnen „Troja“, „Lügenpack“ völlig homogen ineinander fügen. Egal ob Polkablast, Ballade oder Mittelalter Rocker, „Kompass zur Sonne“ schlägt eine Richtung ein der sich kein Ohr entziehen kann. Gebt dem Teil einige Durchläufe und es wird euren Player für länger nicht mehr verlassen. 9,5 von 10 Punkte