TYRANT (US) - Hereafter

VÖ: 15.05.2020
(Shadow Kingdom Records)

Style: (US) Heavy Metal

Homepage:
TYRANT (US)

Mit Ex-SOLITUDE ATURNUS/Ex-CANDLEMASS-Sänger Robert Lowe der seinen Vorgänger Glen May am Mikro ersetzt macht sich ein gravierender Sängerwechsel bei TYRANT US bemerkbar, der ebenso unverkennbar deutlichen Einfluss auf das Songmaterial nimmt. Vergleiche zu den starken 80er-Outputs 'Legions of the Dead' und Too Late To Pray' und auch dem 1996 nachgelegten Drittwerk „King of Kings“ sind allenthalben von marginaler Bedeutung. Das Material auf dem vierten immerhin geschlagene fast 24 Jahre auf sich warten lassenden TYRANT US-Longplayer 'Hereafter' hat viel mehr durch Rob Lowe's Zutun eine teils recht doomige Ausrichtung bekommen, die sich heuer mit klassischem Heavy Metal wie ihn diese Band seit ihren Anfängen spielte kreuzt. Gesanglich bleibt Mr. Lowe ganz im Bereich seiner Möglichkeiten, woran es nichts zu bekritteln gibt. Bewährte Songwritingstrukturen und ein authentisches 80er-Jahre Produktionsraster zeigen, dass man in punkto Lyrik und Sound eisern am bisherigen Bandkonzept festhält. Das hat schon was für sich und darf auch als Pluspunkt gewertet werden.

Bei „Dancing On Graves“ und „The Darkness Comes“, (mit kräftigem JUDAS PRIEST-Einschlag!) sowie den zwei hintereinander folgenden, Lowe's Doomhandschrift durchblicken lassenden sich in monolithischer Zähflüssigkeit ergießender Epen „Fire Burns“ und „Hereafter“ kommt die für TYRANT US seit den 80ern unverkennbare Friedhof-Gespenster- Nebelatmosphäre unterschwellig deutlich zum Tragen. Schleppende Gitarren, Glocken, Akustikklänge, Melancholievorhänge, Pathetischer Klagegesang. Songstrukturen wie man sie als Doomlunatic von Mr. Lowe bei dessen vormaligen Betätigungsfeldern kennt. Auch 'Pieces of Mine' bedient sich knietiefer BLACK SABBATH/SAINT VITUS- Vorlage. „Until The Day“ wartet mit satten Doomgrooveriffs auf, dessen Inhalt sich im gelungenen Albumteil fest setzt. Was anschließend folgt, bewegs sich über weite Strecken im Ozean der Belanglosikeit Da ist man von dieser eine großartige Vergangenheit aufweisenden Combo besseres gewohnt. Das Album vermittelt den Eindruck einer Kompromisslösung die sich im ersten Teil mehr auf Doom, im zweiten auf reinen US-Metal konzentriert. Gerade letzterer Anteil wirkt im Schlußspurt desöfteren unausgegoren, ist entsprechend weder Fleisch, noch Fisch. Wem damit gedient ist, bleibt fraglich.

Leider gelingt es auf der deutlich schwächelnden stellenweise dünnhäudigen (was weniger am Sound liegt - phasenweise wirkt das Material etwas zu gleichförmig arrangiert) Albumhälfte 2 ab Track acht „When The Sky Falls“ nicht mehr das gute Level von Albumhälfte 1 aufrecht zu halten. Hier beschleicht mich mehr als einmal das Gefühl, es wäre deutlich mehr drin gewesen hätte man sich anstatt eines Schnellschusses mehr Zeit für den Produktionsprozess dieser Scheibe gelassen. Warum zu sehr auf Nummer sicher gehen?  Mehr Eigenidentität dafür weniger Fremdzitate würden auch der bandeigenen Individual-Stilnote weitaus besser zu Gesicht stehen. Stark angefangen, und ebenso deutlich nachgelassen. Wirklich Schade. Unter Einbeziehung aller Faktoren gelange ich somit zu diesem

Schlußfazit: Von einer Combo derartig massivem Undergroundkultstatus wie TYRANT (US) wäre  mehr zu erwarten gewesen, somit gelangt 'Hereafter' nur im unteren gelblichen Grünbereich an.  7/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.