WANDERER - Awakening Force


VÖ: Bereits erschienen
(Rafchild Records)

Style: Epic Heavy/Speed Metal

Homepage:
WANDERER

Heavy Metal alter Schule gespielt von einer hungrigen jungen Band, die ihren eigenen Weg geht, statt vergangenen Trends hinterher zu hecheln. So lautet das Statement im Infoblatt und ich sehe erwartungsvoll dem entgegen, was mir das Rafchild Records-Label hier vorlegt. Bevor es direkt ans Eingemachte geht wenn die Musik spricht, kurz einiges vorab zur Band:

WANDERER sind eine seit 2010 bestehende Epic Speed Metal-Combo aus Portugal, deren 2014er 'Will Of Steel'-Demo sowie die drei Jahre später 2017 nachfolgende'Way of The Blade'-EP auf der sich zwischen vier Eigenkompositionen ein 'Victims Of States Power'-Cover befindet, das die spürbare Tendenz in Richtung RUNNING WILD ganz dick unterstreicht.

Nach mystisch folkigem Kurzintro hämmert mir gleich der hymnenvolle Opener 'Oblivion' in bester IRON ANGEL 'The Metallian'-Manier entgegen, opulent heroisch kehliger Gesang dieser vor purer Riffpower strotzenden Speedrakete weckt schnell Appetit auf mehr, egal, ob der Hymnenschatz „Spellbound“, „Force Of Ancient Steel“ oder „Dark Age“ heißt. 'Awakening Force' ist wahrlich ein sehr zutreffend gewählter Titel, weil die auf dem Debüt der Portugiesen erwachenden heftig wirkende Kraft dieses beschlagenen Portugiesenquartetts reichlich viel bewegt.

Rasante Twingitarren, treibend galoppierende Riffkaskaden und -gewitter, fett rumpelnde Basslinien, quirlige Leadsoli und wuchtiges Drumming, eingerahmt in furiose Rhythmus-Tempowechsel verbunden mit feinen Melodielinien so mag ich Heavy Metal! Wenn sich dazu noch stark in Richtung IRON ANGEL rückender Gesang einschließlich geschickt eingetzter Spitzton Schreie hinzugesellt packt es mich komplett! Auch das knapp acht Minuten gedehnte „Freedoms Call“ fällt qualitativ gegenüber dem Restmaterial nicht ab. Hier wird der Ruf nach Freiheit durch Serien abrupter Breaks und furiose Tempovariation unüberhörbar zum Ausdruck gebracht. Heroisch mystisch zur Abwechslung teilweise tempogedrosselt schleppend episch geht es bis zur Hälfte bei „Winds Of Death“ zur Sache, ehe fast ausnahmslos die Speedkeule kreist. Soviel ungebremste Power verbunden mit intensiv gelebter Leidenschaft insbesondere hohem Dynamikfaktor vom ersten bis letzten Takt steckt an. Das hier ist echter Traditions Oldschool-Heavy Metal, wie ihn Anhängerschaft goldener 80er-Zeiten vergöttert! Gehüllt in passend gestaltete Fantasy-Optik versprüht dieses fürs Erste schon recht gelungene Longplaydebüt auch seinen optischen Reiz.

Undergroundmaniacs, hier geht es oft fast überwiegend flott zur Sache. Wenn euch alte Teutonenstahlschule früher HELLOWEEN, die ersten IRON ANGEL/RUNNING WILD-Releases und ewige Insider-Geheimtipps wie das 'Victory Bells'-Album aus dem Jahr 1988 von der schon lange aufgelösten Nordrhein-Westfälischen Power Speedcombo AIRWOLF heilig sind, werdet ihr von dieser heroisch explosiven durch satten in Blickrichtung BROCAS HELM/HEATHENS RAGE weisenden US-Metal-Anstrich ergänzten Mischung begeistert sein.

Sofern es einen kleinen Kritikpunkt gibt, vielleicht den, dass man oft auf bewährte Grundschemen zurückgreift, was in Betrachtung der tollen Songqualität nicht wirklich all zu sehr ins Gewicht fällt.

Fazit: Fettes Longplay-Debüt eines vielversprechenden Epic Heavy/Speed Metal-Newcomers aus Portugal, von dem künftig hoffentlich noch mehr folgt. Fließend, griffig, hymnenhaft, dynamisch! Traditioneller Headbangeralarm der Metallerherzen höher schlagen lässt. 8/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.