DEAD LORD - Surrender
VÖ: 04.09.2020
(Century Media)
Style: Hard Rock
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DEAD LORD
Mit Spannung erwartet, rotiert sie nun im Player - die neue DEAD LORD, schlicht 'Surrender' betitelt. Und ja, das es sich beim vierten Studiorelease um ein für die Band überlebenswichtiges Album handelt, ist nur allzu verständlich. Im Gegensatz zum nachdenklicher gestrickten musikalisch zwar nicht schlechten, erheblich gewöhnungs bedürftigen mitunter schwierigen 2017er Vorgängeralbumrelease 'In Ignorance We Trust' wird statt verkopftem Ballast endlich wieder direkt aus dem Bauch kommende Musik gemacht, die Geist, Herz und Seele belebt. Keine verkrampfte Sperrigkeit mehr, sondern erfrischende Beschwingtheit mittels fließender Melodien, raumgreifender Harmonien entspannt lockerer Grooves und ein Gefühl ungebrochener Freiheit alles rauszulassen, was gesagt werden muss, bestimmen den Inhalt einer tollen Scheibe, an der es für DEAD LORD-Fans überhaupt kein Vorbei gibt.
Ohne Bassist Olle Hedenström der noch vor der Produktion von 'Surrender' ausstieg, melden sich DEAD LORD mit überraschend starkem Studiorelease zurück. Für die Aufnahmen belegte man die ROBERT PHERSON'S HUMBUCKER-Tonstudios Ein genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgter Schritt, wodurch sich der Band Türen zu neuen und längst vergessen geglaubten Horizonten öffneten. Auf 'Surrender' haben DEAD LORD ihre Kräfte gebündelt, zu alter Frische verbunden mit neuer Stärke zurück gefunden. Eingängige Beats, flirrende Twingitarren, fette Gitarrenriffs, griffige Groovelines, Mitsingkompatible Refrains, kraftvoller Schlagzeugpunch, explosive Leadsolieruptionen und lässige Beats sind zur Genüge vertreten. Hakim Krim singt so entspannt unnachahmlich wie auf dem unerreichbaren Hymnendebüt an dessen Klasse 'Surrender' fast heranreicht. - Toll!
Ihren bewährt klassischen THIN LIZZY-Spirit haben sich die Schweden für knackige Uptempo Rocker vom Typ, „Bridges“, „Gonna Get Me“, „Dystopia“ oder der ungewohnt extrem gemäßigten Blaupause „Messin' Up“ beibehalten, „Letter From Allen St.“ lässt einige Parallelen zum EmotionsGroover 'Hank' vom Debüt durchblitzen, während sich „Authority“ kritisch mit der Gleichförmigkeit unserer genormten Gesellschaft befasst, deren eigenständiges Denken zunehmend verloren geht. „The Loner's Ways" kombiniert THIN LIZZY-Spirit mit ROBERT PHERSSON'S HUMBUCKER-Flair und gesunder Eigenstilnote, die vor Lebensfreude strotzende geradezu explodierende Nummer entfaltet mittels feiner zugleich herrlich relaxter Gesangslinien unterstützt von Hakims Bandkollegen unglaublich beschwingtes Feeling. Der für Livebühnensessions prädestinierte Hymnenfetzer „Evil Always Wins“ rockt sich mit fesselnder Tempovariation einschließlich packenden Twinleasdsoli unwiderstehlich ins Gehör. Als weiteres Highlight steht das heftig intensive Melancholic-Sahnebonbon "Dark End Of The Rainbow" zu Buche. Was für andere Bands deren Auflösung bedeuten würde, stärkte den Zusammenhalt innerhalb der Band umso mehr, die wieder das tut, was sie am besten kann, - knackig ehrlichen Hard Rock basierend auf 70er-Roots ohne Schnörkel spielen. Ja! So kenne und liebe ich DEAD LORD! Fans von ROBERT PHERSSON'S HUMBUCKER kommen an dieser Scheibe ebenso wenig vorbei, dessen Stempel sie bis zu einem gewissen Grad deutlich in sich trägt. Im Studio des früheren DUNDERTAGET-Gitarreros aufgenommen hat 'Surrender' bis zu einem gewissen Grad Humbucker-Schliff mitbekommen, der DEAD LORD unabhängig davon prima zu Gesicht steht. Je öfter das Teil im Playerschacht rotiert, desto höher die Suchtgefahr. Anspieltipps sind nicht erforderlich; - reinlegen, aufdrehen, genießen oder einfach nur Klappe halten und heftig abrocken, das die Schwarte kracht!
Fazit: Fesselnder DEAD LORD-Rock n' Roll, der an die Klasse des ungetoppten Erstlings 'Goodbye Repentance' heranreicht. - DEAD LORD Rules, and Evil Always Wins! Hell Yeah! 8,5/10