AIRFORCE - Strike Hard


VÖ: 04.09.2020
(Pitch Black Records)

Style: NWOBHM

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AIRFORCE

Seit 2016 wieder vereint brachten sie mit 'Judgement Day' ein gutes Debüt heraus. Dieser Tage folgt nun das frisch erscheinende Nachfolgewerk 'Strike Hard', es beinhaltet NWOBHM der feinen alten 80er Sorte, von einer Band aus London, die ihr Metier bestens kennt, dies wird gleich beim Faustreck-kompatiblen Einsteiger „Fight“ ersichtlich. Das ist angenehmer Oldschool Heavy Metal mit knackigem Classic Hard Rock-Flair, wobei der Fokus auf Gitarrenriff, Schlagzeugbeat und charismatischem Klar-Gesang liegt. Die Londoner wurden bereits kurz nach Abklingen der N.W.O.B.H.M.-Blütezeit 1986 gegründet. Das ursprüngliche Original-Band Line Up ist bis auf Flávio Lino in Person von Bassist Tony Hatton, Drummer Doug Sampson und Saitenhexer Chop Pitman mit drei Gründungsmitgliedern vollständig. Gut, dass sie in Flávio Lino einen Stimmbandvirtouse fanden, dessen ausdrucksstarkes Organ perfekt zu der Band passt. Nebenbei erwähnt: Ex-IRON MAIDEN-Drummer Doug Sampson war als dritter IRON MAIDEN-Schlagzeuger an den Orginal-Soundhouse-Tapes mitbeteiligt. Dieser Fakt dürfte nur echten Insidern unter IRON MAIDEN-Fans bekannt sein, daher sagte mir der Name AIRFORCE gleich etwas. Das Ex-IRON MAIDEN-Frontmann Paul Di Anno berechtigterweise zu Ehren kommt dessen Gesang das legendären Dreitrack-Demo 'The Soundhouse Tapes'  veredelte, wundert nicht. Auch der in jüngerer Vergangenheit bei AIRFORCE noch als Live-Vocalist aktive Sänger Ivan Giannini hat einen Gastauftritt.

AIRFORCE aus London lassen in ihren Songs genau den ursprünglichen N.W.O.B.H.M.-Spirit der Combos wie IRON MAIDEN, SAMSON oder TOKYO BLADE während dieser unverzichtbar wichtigen frühen Ära auszeichnete aufleben. Sänger Flávio Lino kommt Bruce Dickinson zu 80er-MAIDEN-Zeiten des Öfteren ziemlich nahe, er verfügt über ein spritziges Organ, dass sehr gut ins Gesamtgefüge aller Songs hineinpasst. Flexible Geschwindigkeits und überraschende Gesangsvariation verleihen 'Strike Hard' wechselvollen Gehalt, was flotte richtig schön viel erdigen Früh-Maidenspirit verteilende Kracher vom Kaliber „Fight“, „Finest Hour“ (einschließlich dreckig räudig bis gemäßigt sanften Gesangsspektrums) und kraftvolle von sattem Drive dominierte Rocker wie „Son Of The Damned“ oder „The Reaper“ unterstreichen. Bei „Don't Look In Her Eyes“ schlägt das Pendel in Richtung edler IRON MAIDEN-Songperlen „Quest For Fire“/„Running Free“ aus. „ I Feel Your Pain“ outet sich als lässiger Groovebrecher flankiert von heroischen Ohoho-Singalongs, „The War Inside“ beginnt balladesk, um danach druckvoll in einen von kantigem Drive bestimmten satten Riffrocker umzuschlagen. Ausgerechnet „War Games“ besitzt derart gemäßigten Rock Anstrich, wie es der Titel nie vermuten lassen würde, was die Vielseitigkeit von AIRFORCE offenbart. Bleibt zu hoffen, dass diese sympathisch ehrliche  Band auch künftig weitere Alben solchen Qualitätskalibers aufnimmt. So schön urig dennoch erfrischend mit jeder Note kraftvoll erdig rockend kann die N.W.O.B.H.M sogar fast vier Jahrzehnte Jahrzehnte nach ihrer Blütezeit klingen.

Ein S.A.H.B.-Cover von 'Faith Healer' darf ebenso wenig fehlen, vor allem wenn man berücksichtigt, das neben Doug Sampson auch Original-SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND-Gründungsgitarrist-Urgestein Zal Cleminson bei diesem deutlich mehr als das Original auf Hard Rock gebürsteten, dennoch authentisch rüber kommenden Cover mitwirkt.

'Strike Hard' outet sich als packender Classic Metal-Release, der neben eingeschworener N.W.O.B.H.M.-Anhängerschaft auch Heavy Metal-Fans unterschiedlichster Stil-Coleur für einen Probetestlauf zu empfehlen ist.

Fazit: Basischer N.W.O.B.H.M.-Sound griffiger Struktur zeitlos erdig rockenden Zuschnitts, der in fesselnder Weise mitreisst. - Well Done! 8,5/10

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