RAVEN - Metal City
VÖ: 04.09.2020
(Steamhammer/SPV)
Style: Heavy Metal
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RAVEN
Der Besetzungswechsel für den gesundheitlich angeschlagenen Joe Hasselvander nahm 2017 FEAR FACTORY/MALIGNANCY-Schlagzeuger Mike Heller hinter den Gallagher-Brüdern auf dem Drumhocker Platz. Ein Wechsel mit gravierender Veränderung, die dem 'Raben'-Trio keineswegs geschadet hat. Der neue Stöckeschwinger entpuppt sich als echtes Energiebündel dessen treibendes Powerdrumming seinen beiden direkt vor ihm agierenden Sidekicks, den Gallagher-Brüdern pausenlos deftige Tritte in den Hintern verpasst. Unglaublich mit wieviel Frische, Druck, Dynamik und Bissigkeit die N.W.O.B.H.M.-Legende auf 'Metal City' zu Werke geht. Langsame Nummern (ausgenommen das Schlußopus „When Worlds Collide“) sind im Regelfall eher Mangelware, dafür geht es überwiegend flott zur Sache. Derbe Speed n' Roll-Attacken treffen wuchtigen Heavy Metal. Bassist und Sänger John Gallagher Brüllt, Schreit, keift und kreischt sich die Stimmbänder aus dem Leib, sein Bruder Mark entfacht ein aus allen Rohren feuerndes Riff- und Soloinferno an der Sechssaitigen, während Schlagzeuger Mike mit kraftvollem Powerdrumming den beiden Gallagher-Brüdern wie schon eingangs erwähnt, mächtig Dampf unterm Hintern macht. Gegenüber dem zu langatmig ausgefallenen 2015er Werk 'Extermination' klingt das Songmaterial auf 'Metal City' wesentlich frischer, weniger verspielt, ausnahmslos direkter und selbst bei langsameren deutlich tempogedrosselten Midtempobrücken mit deutlich mehr Zug nach vorn. Spaß, Freude und Lust am Musizieren sind dem irrwitzigen Trio mit jeder Note anzuhören, allein das aussagekräftige im futuristischen Look gehaltene Albumcoverartwork spricht Bände!
Räudige Speed-Rock n' Roller vom Typ „The Power“ (welch passender Titel für eine so hammergeile Eröffnung!) „Battlescarred“, „Human Race“, „Not So Easy“ sowie der Titelsong „Metal City“ selbst, können sich direkt ins RAVEN-Live-Repertoire hinzugesellend neben unverzichtbaren Klassikern Marke „All For One“, „Mind Over Metal“, „Take Control“, oder „Tyrant Of the Airways“ bestehen. Derart krachend, unkompliziert, griffig heavy, vor Energie sprühend kompakt mitten auf den Punkt wie auf ihrem besten Studiorelease seit 'Architect Of Fear' klangen RAVEN lange nicht mehr und das liegt ja nun schon ein ganzes Weilchen (klare Untertreibung, sorry, gefühlte 29 Jahre!) zurück. Frontmann John Gallagher hält 'Metal City' für einen Quantensprung der Bandbiografie, womit er nach meiner Einschätzung absolut richtig liegt. Wem „Motorheadin'“ Tribut zollt, versteht sich ganz von selbst, auch der fururistische Cyborgmaschinen-Overkill „Cybertron“ weiß zu überzeugen. Mit dem schleppenden 6-Minuten Opus „When Worlds Collide“ ausklingend wird noch ein markanter Schlußpunkt gesetzt.
Fazit: Knapp 39 Minuten kompromissloser Heavy Metal mit deftig Tritte in den Hinter verteilendem Speed n' Roll-Anteil. - Rock Until You Drop! 9/10