HITTMAN - Destroy All Humans
VÖ: 25.09.2020
(No Remorse Records)
Style: Heavy Metal/Hard Rock
Homepage:
HITTMAN
Siebendundzwanzig Jahre liegen zwischen 'Viva Machina' dem letzten Album der US-Metalband HITTMAN. Dass die Band immer noch schwer angesagt ist, bewies ihr grandioser Auftritt beim KEEP IT TRUE-Festival wo sie nach allen Regeln der Kunst abräumten. Griffige Gitarrenläufe, rasante Tempowechsel einschließlich extrem hohes Hymnenflair lautet das Erfolgsrezept das nahtlos an die starken 80er-Vorzeigealben „Hittman“ anknüpfend, wieder hochkarätige Sahnehymnen enthält, wie sie nur echte Ausnahmeformationen zu schreiben in der Lage sind. HITTMAN gehören also nach wie vor dazu. Weiß der lange Siebeneinhalbminüter „Destroy All Humans“ bereits mächtig zu überzeugen, gelingt dies auch dem Großteil vom Restmaterial, wobei der eingängige Stampfer „Breathe“, stellenweise ein wenig brustschwach wirkend, seine 2-3 Anläufe braucht, ehe das Stück schließlich doch zündet. Am stärksten präsentiert sich die New Yorker Heavy Metal-Kapelle, wenn sie ihre Tempoforcierende Dynamik einschließlich sattem Schlagzeugpunch mit vorwärts kickenden Grooves, kräftigen Gitarrenriffs und heroischem Düster-Melancholic-Flair kombiniert, was auf 'Destroy All Humans' häufig der Fall ist.
Ihr ehemals bei den New Yorker Speed Thrashern ANTHRAX während der Phase noch ehe sie richtig durchstarteten singende sich im klassischen Hard Rock, Heavy und Power-Metal-Sektor zu Hause fühlende Dirk Kennedy wollte überhaupt nicht so recht ins Gefüge einer beinharten Thrashkapelle passen. Dafür besitzt er immer noch das charismatische Stimmbandflair eines Geoff Tate zu The Warning/Rage For Order/Operation Mindcrime-Traumhochzeiten. Bei den gefühlvollen Leadsoli einschließlich effektiv raumgreifender Laut-Leise-Dynamik von „The Ledge“ bin ich geneigt an den unvergleichbaren Ex-QUEENSRYCHE-Axeman Chris de Garmo zu denken, der ganze Bandgenerationen mit seinem virtuosen Stil beeinflusste. Richtig fett Kick nach vorn einschließlich Hochspannungsfaktor entwickelt der ebenso gut auf dem Debüt stehen könnende Groovehammer „Code Of Honour“, was gar nicht allzu weit hergeholt ist. „Out in The Cold“ und besagtes „Code Of Honour“ entstanden sogar noch vor dem selbstbetitelten 'Hittman'-Debüt des US-Metal-Geheimtipps, dem schon immer ein gewisser Euro-Einschlag mit Tendenz in Richtung IRON MAIDEN/DIO zu Eigen war. „Total Amnesia“ und schlagen ebenso deutlich in die Hymnenhaft heroische Kerbe. Selbiges gilt für den einen geradlinig direkten, eingängigen Airplayhit abgebenden Hard Rocker „1000 Souls“, gefolgt vom nächsten Hitkandidaten „Out in The Cold“ garniert mit feinen Leadsolischleifen. Der Große Schlußakkord bleibt dem von Polizei und Krankenwagensirenen eingeleiteten zuckersüß verspielt beginnenden das Spannungsmoment zunehmend steigernden mit unterkühlte Friedhofsatmosphäre erzeugenden Tastenklangsilhouetten ausklingenden Siebendreiviertel-Minuten Hochkaräter-Epos „Love, The Assassin“ vorbehalten.
Bei dieser großartigen Scheibe zwingt sich mir öfters in Gedanken die Sequenz auf: Was wäre wenn... QUEENSRYCHE ein zweites 'Operation Mindcrime' gechrieben hätten? Solche Gedankengänge bleiben allerdings reine Utopie weil es das nicht geben wird, weil dieser Meilenstein der Bandhistorie auf ewig unerreicht bleibt!
Fazit: 'Destroy All Humans' erweist sich als weiteres Referenzwerk, das kräftige Begeisterungsstürme bei QUEENSRYCHE-; FIFTH ANGEL-, IRON MAIDEN- und DIO-Anhängerschaft weckt! 9/10