FREAKS AND CLOWNS - Justice Elite


VÖ: 16.10.2020
(Metalville/Rough Trade)

Style: Hardrock, moderner Power Metal

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FREAKS AND CLOWNS

FREAKS AND CLOWNS melden sich mit Album Nummer zwei zurück, das dort ansetzt, auf dem die mittlerweile zu mindestens 3/5 aus ASTRAL DOORS_Musikern bestehende Schwedencomob  ihren eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt, mit einem Unterschied -  statt Heavy Metal wurde der moderne Power Metal-Stil  mit Hardrock Anteilen kombiniert.

„An die Klasse von ASTRAL DOORS kommt dieser Ableger aber noch nicht ganz heran, doch wurde schon mal ein erster wegweisender Schritt in Richtung nach oben gesetzt“, so lautete meine Schlußfolgerung zum selbst betitelten 2019er Debüt. Fiesklingend ruppig rauhe, zuweilen ungemein rohe Vocals von Sänger Chrille Wahlgren, kraftvolle Gitarren und wuchtiges Drumming sind nach wie vor Hauptbestandteil der Band die ihre ASTRAL DOORS/LIONS SHARE-Wurzeln um eine gesunde Portion ACCEPT, LORDI und HAMMERFALL-Groove um wesentlich ausgereiftere Songstrukturen aufgelockert hat, - eine unglaublich effektiv dosierte Mischung, einschließlich phasenweise kraftvoller Background-Vocals, die dem Silberling neben erfrischender Dynamik griffige Strukturen verleiht, welche auf dem Debüt überwiegend fehlten. Die Musik passt diesmal fast perfekt zum futuristischen Coverartwork, dass eine sich die Welt untertan machen wollende Killer-Cyborg-Diktatur in Form einer Psycho-Squad angeführt von dem Maskottchen von FREAKS AND CLOWNS an der Spitze darstellt, die Selbstjustzi mittels kompromisslos brutaler Waffengewalt durchzuboxen versucht. Derart gestärkt, geht das Material ungemein fett rifflastig nach vorn, egal, ob es sich um den flotte Tempoattacken wie den Albumtitelbrecher „Justice Elite“ oder satte Groove-Monster zum Faustrecken im LORDI-Stil vom Kaliber „Welcome To The Freakshow“, „Guardian Angels“, knallige Straßenhardrocker á lá „I am Alive“ oder „Hell Yeah“ handelt. Hell Yeah! Wüsste ich es nicht besser, treffen spätestens bei 'The End Song' Udo Dirkschneiders prägnante Reibeisenröhre auf das raue Organ von Nils Patrick Johansson, woraus sich eine interessante Mixtur ergibt. Ok, ab Track Sieben nicht mehr so griffig ins Blut gehende statt dessen eher nach anstrengendem Bemühen röhrende "One For All - All For One" und Track 9 „Flames Of Fury“ wo der Gesang Schwächen zeigt, machen sich erstmals gröbere Verschleißerscheinungen im Material bemerkbar. Die Songs klingen trotz dynamischem Soundrasters nicht mehr so griffig, wie sie es bis Track acht taten. Der gequälte Album-Endspurt „I am The One Or The Victim“ und „More Than Meets The Eye“ belegt ebenso klar, dass FREAKS AND CLOWNS ihre Stärken bei griffigen Songs eingängiger Struktur am besten ausspielen können. Obwohl ich im Regelfall nicht auf modernen Metal schwöre, geht der FREAKS AND CLOWNS-Zweitling als über weite Strecken gelungen positive Überraschung durch.

'Justice Elite' ist ein regelrechter Quantensprung zum doch um ein vielfaches reduzierteren Vorgänger 'Freaks And Clowns', dem trotz Eingängigkeit der hochkarätige Hymnenfaktor einschließlich zuckersüßen Melodien zum Mitsingen und -trällern und tonnenschwer die Faust im Takt nach oben gehen lassender Attitüte fehlte. All diese Faktoren sind jetzt reichlich vorhanden. Am Ende wird’s doch langatmig, weniger wäre in dem Fall mehr gewesen, statt völlig ausreichender 9 Tracks stehen 12 zu Buche, wobei das Schlußdrittel die Bewertung am Ende noch etwas nach unten drückt. Schade, hier wäre sogar noch mehr drin gewesen, so bleibt es unterm Strich immerhin bei respektablen und hochverdienten 7,5 von 10 Punkten.

Fazit: Rockt, Rollt, groovt zumindestens bei 70 % aller Songs unwiderstehlich knackig mit fettem Hitpotential nach vorn, ehe das gequälte Schlußfinale eine im Bereich des Möglichen liegend höhere Bewertung zu nichte macht.  7,5/10




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