RAVEN BLACK NIGHT - Run With The Raven


VÖ: Bereits erschienen
(SAOL)

Style: Heavy Metal

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RAVEN BLACK NIGHT

Neues aus dem Hause RAVEN BLACK NIGHT kündigt sich an. Gebettet in eine verwaschene auf 70er-Jahre Modus getrimmte Produktion, kündigt sich nun das dritte Studioalbum der sich bisher stets lange Zeitspannen für ihre Alben herausnehmenden Australier an, wenigstens liegen diesmal „nur“ sechs Jahre zwischen 'Run With The Raven' und 'Barbarian Winter'. Inhaltlich geht’s vom Start weg ins Eigemachte. Die Epic Metal-Einflüsse sind fast weitgehend einer proto doomigen Ausrichtung gewichen. Die hellen Vocals von Jim The White Knight bestimmen das Bild aller Songs, während Chris The Dark mit seinen rauen Vocals zeitweilig wechselhaften Stimmkontrast dazu erzeugt.Gitarrentechnisch ist wieder alles im Lot auch die Schlagzeugarbeit weiß zu überzeugen. Epischer Touch ist bedauerlicherweise kaum noch vorhanden, welcher mittlerweile von reichlich verspieltem 70er-Jahre Kauzflair ersetzt wird.

„Water Well“ tummelt sich munter in BLACK SABBATH-Gewässern,„Castle Walls“ (Tears Of Leonidas) weckt DIO/RAINBOW/BLACK SABBATH-Feeling. „Searching For Love“ wartet mit Gedächtnispassagen zum zigfach gecoverten am besten von JIMI HENDRIX und NEAL YOUNG umgesetzten BOB DYLAN-Rock-Evergreen “Watchtower“, „Angel Eyes“ tendiert erneut ziemlich eindeutig in Richtung BLACK SABBATH, und so geht es bis zum Schluß „Sheeba Slight Return“ munter im verwaschenen 70er-Soundgewand weiter. Richtig flott geht die Post bei „Her Sword Of Tears“ ab, wo die australischen Schwarzraben-Krieger  sich in einen geradezu unwiderstehlichen Rausch zwischen URIAH HEEP, DEEP PURPLE und RAINBOW hinein rocken, der einen entzückten Rezensent nicht mehr auf dem Sitz hält. Zwischendurch blitzt auch mal sensibles gediegen episches Flair auf. „Sheeba(Queen of the Ravens)“ hebt sich positiv mit westernmäßigem Akustikflair ab, ehe erneut zentnerdicker BLACK SABBATH-Stempel einschließlich rasant flotter Tempoforcierung aufgedrückt wird worin das eigentliche Problem dieser handwerklich gelungenswerten Scheibe liegt.  Dem austauschbaren Instrumental „Ancient Call“ folgt mit „Fire and Steel“ erneut eine von schwerem Grundriff dominierte tief im BLACK SABBATH/URIAH HEEP-Fundus wühlende Nummer. Nach gesprochenem Intro „Ancient-Rivers“ folgt mit „Holy Monastery“ endlich mal ein richtig eigenständiges Stück southernlastiger Art, dem sich „Sheeba - Slight Return“ zwecks Instrumental-Outro als nahtlose Ausklangssequenz anschließt.

Insgesamt ist mir der RAVEN BLACK NIGHT-Drittling 'Run With The Raven' bei allem Respekt vor dem großartigen Können der versierten 'Down Under'-Combo über weite Strecken obwohl sehr authentisch klingend auf BLACK SABBATH gemacht, was überzeugte Anhängerschaft der Birminghamer Heavy Metal Urgesteine allerdings nicht vom Genuss dieser massenhaft uriges Feeling verstreuenden Scheibe abhalten sollte. Wahrlich wenig Originell, dafür handwerklich von erster Güte absolut trendfrei authentisch. 'Run With The Raven' ist in erster Linie hauptsächlich für alle geeignet, die trotz überlaufenem Tonträgermarktes ein weiteres dieses schon zigfach abgeerntete Feld beackerndes Tonträgerdokument brauchen.

Fazit: Gelungenermaßen nostalgischer Rückblick auf kultige 70er Heldentaten von BLACK SABBATH, URIAH HEEP, RAINBOW und Konsorten mit sympathisch vernebelten Odeur. 7,5/10
Michael Toscher

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