MALADIE - ...The Grand Aversion...
VÖ: 16.10.2020
(Apostasy Records)
Style: Progressive/Avantgarde Black Metal
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MALADIE
Auch sofort mit dem ersten Track „Obtestatio“ haben mich die Pfälzer Avantgarde Black Metallwer wieder voll infiziert, der Song klingt erst mal völlig abgedreht mit einem leicht orientalischen Touch und wie aus heiterem Himmel kommen Black Metal artige, wütend rasende Angriffe auf mich zu, bevor das Stück auch etwas im Mid Tempo Death Metal Sektor wüted und dabei auch mit einer sagenhaften, technischen Finesse versehen ist. Dann auch noch dieser ruhige, aber immer bedrohend wirkende Mittelpart hat es voll in sich und dabei kommt auch das Saxophon wieder voll zur Geltung. Auch „Distentio“ hat eine Art an sich, die man vom ersten Eindruck einfach abgefahren bezeichnen kann, die aber eine hypnotische Wirkung versprüht, so dass man an den Track einfach gefesselt ist und dabei gehen Melodien und Härte Hand in Hand. Das bombastisch monumentale und erhabene „Odium“ verfehlt seine Wirkung auf keinen Fall und danach ist „Detractatio“ so vertrackt und gegen den Strom, dass man auch hier erst mal wie vor den Kopf gestossen dasteht, doch dann kommt erneut so ein bestialisch rasender Ausbruch, der nur verbrannte Erde hinterlässt. Dazwischen wird immer wieder so dermaßen gefrickelt, dass einem Hören und Sehen vergeht. „Source Doloris“ hingegen ist da schon anders, das Saxophon steht hier auch mal im Voerdergrund, die Riffs sind klirrend kalt und dann kommen sogar klassische Metal Linien mit keifendem Black Metal Gesang hinzu, um dann erneut ein Blast Gewitter von der Leine zu lassen, das am oberen Limit rast. Dann steht mit „Fastidium“ das nächste Instrumental an, das wieder emotionsgeladen und monumental klingt. Wie gut Saxophon und harte Gitarren harmonien, beweist der Anfang von „Lux et Umbra“ und auch der kraftvolle, klare Gesang wirkt da mit dem opulenten Background Gesang hervorragend. Auch ein Schuss Melancholie und tragende Passagen sind ebenso wie feines Geprügel vorhanden, um dann bei „Murmur“ erst mal jazzig zu klingen, bevor hier ein völlig wahnsinniges Geballer ausbricht, das seinesgleichen sucht. Dazu wirkt das Saxophon hier stark und vor allem die gewollt schrägen Parts sind phantastisch. „Seditio“ hat danach schon fast so was wie Soundtrack Charakter, dem mit „Aequamentum“ ein Track folgt, der man öfters hören muss, um all seine Feinheiten zu erkennen und der einen ruhigen Ausklang besitzt. Noch ungewöhnlicher ist „Corona“, denn hier arbeiten MALADIE nicht nur mit ihrern schrägen Parts und der bestialischen Raserei, sondern auch ein wenig mit elektronischen Elementen und das passt auch haargenau in das Konzept der Band. Dann soll es bei „Non Omnis Moriar“ noch mal instrumental, ruhig und sentimental zugehen, um dann bei „Rex Vulnere“ bis auf ein paar geschickte Breaks brutal zu hämmern. Am Ende ist „Anastasis“ nochmal ein Song, der mit seiner Vertracktheit mächtig auf die Psyche drücken kann, gegen Ende aber auch sehr gute Melodien einstreut.
MALADIE sind für mich eine der ungewöhnlichsten Bands, die es schaffen, von Album zu Album einzigartiger zu werden und da wird man völlig in den Bann der Musik gezogen, so dass es auch kaum verwunderlich ist, dass hier 9,9 von 10 Punkten fällig werden. Dazu die Tatsache, dass wir hier 70 Minuten Musik bekommen, ist auch mehr als löblich.