INCURSION - The Hunter (EP)


VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)

Style: NWOTHM

Homepage:
No Remorse Records

In der Zeit von 1982 – 86 aktiv gehören INCURSION zu jener Sorte vergessener US-Insidertipps aus kultigen 80er-Zeiten als der US-Metal sich zum direkten Gegenstück der englischen NWOBHM-Bewegung entwickelte. Nach ihrem 3-Track Demo von 1985 wurde es ganz schnell ruhig um die nun wiedervereinigte Combo. Abgesehen vom Fehlen ihres ursprünglichen Vocalisten David Russel für den Steve Samson den Gesang übernahm sowie den mit eingestiegenen Bassist Stone James - beide seit 2018 mit an Bord, stehen in Person der Gitarristenfraktion Maxx Havick/Mike Lashinsky und Schlagzeuger Buddy Norris immerhin drei Originalmitglieder in Reihen der mit Besetzung der noch fehlenden zwei Stellen seit 2018 wenn auch nicht im kompletten Original-Band-Line Up) wiedervereinigten Besetzung. Vor Erscheinen des vielleicht in Bälde zu erwartenden Longplaydebüts soll zunächst die Füntrack-EP 'The Hunter' Appetit auf mehr wecken. Tiefer im Schwermetallischen Underground wie am Beispiel INCURSION ersichtlich wird, lässt es sich kaum noch wurzeln.

Hinter vorliegender 'The Hunter'-EP steckt jedoch weitaus mehr als nur der Inhalt irgendeiner x-beliebigen Tonträgerkonserve, deren Konzept einer Art Bandphilosophie entspricht. Inhaltlich gesehen bezieht es sich auf folgendes: Der Jäger (The Hunter) wird in einem durch Krieg zerstörten Land geboren und entscheidet sich um des Überlebens Willen allen Feinden, Menschen und Monstern gleich zu trotzen. Er besiegt seine inneren Dämonen durch Schicksal, Schlachten und Rache. Des Jägers Klinge führt ihn durch das Chaos bis zu seinem Endkampf mit dem falschen König. In diesem Abenteuer, der Herrscher über das gesamte Land zu werden, bleibt die Reise des Jägers zeitlos, doch fast vergessen.

Eingeleitet von einem stimmungsvollen durch schwere Gitarrenriffs und Maschrhythmusgetrommel verstärktes True Metal-Intro ('I The Hunter – Proloque) zieht der Krieger der Zerstörung („Warrior Of Destruction“) wagemutig dem Schlachtfeld entgegen. Doppelte Gitarrenläufe, frühes NWOBHM-Faible mit Blickrichtung IRON MAIDEN, SAMSON etc.,) und sich ins Ohr hineinsetzende Chorpassagen lassen den Spirit des echten Heavy Metals zu einer Zeitepoche als es der Worte True Metal gar noch nicht bedurfte, regelrecht aufleben. Majestätischer Chorgesang unterstützt den für epischen Heavy Metal prädestinierten Gesang von Steve Samson wirkungsvoll. Das man vor fetzig steil gehenden Speednackenbrechern genauso wenig zurück schreckt, zeigt sich an „IV Fade To Black“. Gelungenen Kontrast dazu bildet „Guiding Faith“ in schleppender Weise von mächtigen Glockenschlägen begleitet erinnert das Stück unweigerlich an starke Momente gehobener US-Metal-Kapellen auf erlesenem LIEGE LORD/ TYRANT US-Liga-Niveau, ehe sich 'V Kingdom Of The Dead anschließt - ein geradlinig direktes nahezu mörderisches von rasanter Geschwindigkeit bestimmtes Power-Speedinferno Bahn bricht. Zum Schluß übernimmt „VI The Hunter: King Of All Land“ sich auf 80er-Jahre Teutonenstahl Terrain (FAITHFUL BREATH, TYRAN PACE!) begebend als gelungener Epilog den Outropart einer durch kreative Vielseitigkeit bestechenden EP, deren 22:14 Minuten wie im Flug vergehen. Am 11. Dezember 2020 erfährt die schon seit Mai als Bandcomeback veröffentlichte EP per No Remorse Records verdiente Neuauflage auf CD und Vinyl.

Für den Aufnahmeprozess zeigte sich Chris Short (ALESTORM) verantwortlich, Jörg Uken betätigte sich als Soundmischer - dessen Handschrift schon Bands wie ANVIL, SAVAGE BLOOD veredelte aber auch extremeren Acts wie SINISTER, DEW SENTENCED, SUICIDAL ANGELS oder GOD DETHRONED ihren Soundfeinschliff verpasste. Auch die Tatsache, das KREATOR/CELTIC FROST-Coverartwork-zeichner Phil Lanvere bei der optischen Gestaltung seine Finger im Spiel hatte, belegt, das INCURSION ihr Ding in aller Konsequenz durchziehen. Warum nicht schon längst zuvor ein Label bei dem vielversprechenden Insider-Geheimtipp angeklopft hat, bleibt ehrlich gesagt ein Rätsel für sich; ab dem 15.10. hat das bewährte griechiche No Remorse-Label den entscheidenden Schritt getan, die Band unter seine Fittiche zu nehmen, womit der bis dato traurige Fakt seit Kurzem Geschichte ist. - Daumen hoch!

Fazit: Gelungenes Comeback einer empfehlenswerten Band mit deutlicher Signalwirkung bei aufsteigender Tendenz nach oben. 8/10

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