OLD KERRY MCKEE - Mono Secular Sounds


VÖ: Bereits erschienen
(Icons Creating Evil Art/Rough Trade)

Style: Psychedelic Düsterfolk/Melancholic Hippie Rock/Western Blues

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OLDKERRYMCKEE

Hinter dem hippiesken Künstlerpseudonym OLD KERRY MCKEE verbirgt sich der frühere Black Metaller Joakim Malmborg, früher Schlagzeuger von INEVITABLE END einer ehemaligen danach in den Grind/Death-Sektor gewechselten Thrash/Deathmetal-Combo aus Schweden. Des Weiteren griff Malmborg bei den einstigen Symphonic Black Metallern, späteren Black/ Deathmetallern CRIMSON MOONLIGHT als Gitarrist in die Saiten.

Psychedelischer Melancholic-Blues, Düster-Folk und Hippie-Rock dessen Spirit sich mit Southern-Komponente mischt, spielen sich auf 'Mono-Secular Sounds' gegenseitig die Bälle zu; trotzdem ist dies nur die grobe Umschreibung eines völlig schrägen, Grenzüberschreitend Genres miteinander verbindend urigen Sounds; denn über genannte Faktoren hinaus gibt es weitaus mehr Feinheiten, auf die sich näher einzugehen lohnt. Mr. Malmborg hat ein über alle Maßen unberechenbares Soundelixier kreiert, dessen Schnittmenge vieles berührt, doch nie auf einer Stelle stehen bleibt.

Ergießt sich der 'South Spruce Blues' im tiefenmelancholischer Flutwelle inklusive warmherzigem Gesang dem als extremes Pendant heißeres der Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation spürbar Ausdruck gebendes Zorngeschrei gegenübersteht. Getränkt in von purem Adrenalin getriebenen Gefühlsausbrüchen, schließt sich der Hard Rock-Groover „Cattle and Wolfes“ nahezu direkt an. Eine für solchen Sound prädestinierte Mundharmonika sorgt für belebende Momente mit Tiefgang, die sich bereits im Songwriting ausdrücken. „Hamming On The Porch“ zeigt tiefsinnig sensible Saiten eines vielseitigen Musikers, dem Singer-Songwriter-Musik auf die Stirn geschrieben steht. „Woman from Tarnava“ pendelt zwischen traditionellem Western-Blues, Psychedelic Classic Rock und Gospelsound. „Gypsy Rags / Death Oh Death Prt 2“ und „Anxiety Blues“ rocken beschwingt rhythmisch wie aus einem Guss.

Je länger das Album rotiert, desto mehr kommt intensiv düster-Atmosphärisches Feeling zum Vorschein, dass weder durchweg positiv denkenden, noch extrem labilen und erst recht nicht suicid gefährtdeten noch zartbesaiteten Individuen zu empfehlen ist. Ein Hochexplosives sowohl zum chilligen Jammen als auch träumen und träumen verleitendes, nachdenlich in sich gehendes, den Müll des Alltags komplett hinter sich lassendes Elixier. Und was gibt es zu der im schrägen Spaghetti-Westernstyle per Banjo zelebrierten tanzbaren „House Of The Rising Sun“ wohl sagen? Ultraabgefahren das ganze doch ist, würde Meister Yoda hier wohl zustimmend beipflichten.

Fazit: Songwriterische BOB DYLAN-Finesse trifft psychedelische JERRY LEE LEWIS-Blueselemente in Kombination zu düsteren NICK CAVE & THE BACKSEEDS-Elementen, phasenweise versetzt mit heißeren ROKY ERIKSSON-Zornausbrüchen oder gechillt den Duft der 'Freiheit' verteilenden Western-Rock-Elementen. Musik ist eine Form von Kunst. Das hier ist handverlesene Kunst auf exzellentem Level. 9/10