RIOT IN THE ATTIC - Dawn
VÖ: 13.11.2020
(Monkey Road Records)
Style: Classic Hard Rock/Stoner Rock
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RIOT IN THE ATTIC
Seit 2014 existierend, fühlen sich die Kölner RIOT IN THE ATTIC deutlich in den Schienen Stoner Rock und Classic Hard Rock zu Hause. 'Dawn' heißt ihr binnen der nächsten Tage um genauer zu sein am Freitag den 13. offiziell erhältliches Longplaydebüt. Geht das Opening Stück „Head High“ als relaxter AEROSMITH Classic Rock-Groover durch, zeigt sich spätestens beim kraftvolle Heavyness an den Tag legenden „Black Swan“ deutlicher Hang zum Stoner Rock. Was langsam beginnt, spielt sich in treibend lockere Beats übergehend allmählich richtig warm. „Pleasureland“ beginnt balladesk um sich zunehmend in kernige Leadsoli kombiniert mit flotter Grooveskaskadenphalanx hinein zusteigern.
Der gute Anfang weckt Appetit auf mehr, doch besteht bei solch langen Stoner-Alben mit Spielzeiten von 54 Minuten Gefahr, dass sie mit wenig prickelndem Füllmaterial aufgestockt werden, was auch „Dawn“ nicht ganz erspart bleibt. Das Album klingt über weite Strecken auf Nummer sicher gehend was nicht unbedingt verkehrt ist, doch ebenso wenig Platz für Risiko lässt. An passender Stelle fehlt der ein oder andere Überraschungseffekt oder ein richtig ballernder Kickass-Groove, der mit soviel geballter Ladung Schmackes in den Hintern tritt, dass es weh tut. Ganz ehrlich: Das Album ist soweit ok, doch nicht über weite Strecken zwingend genug, um in der höheren Liga des Genres ernsthaft Einzug zu halten. Dafür benötigt man weitaus mehr Mut zum expierimentieren. Ein guter Sänger den das Trio zweifellos hat, reicht dafür bei Weitem nicht aus. Woran es an der Scheibe fehlt ist letztlich der entscheidende Ausbruch an Energie, dass die Nummern mal richtig fett aus sich heraus gehend explodieren, wie es bei „Black Swan“, dem flott getakteten durchaus Vorwärtsdrang entwickelnden „Between the Lines“ oder abrupt den Spielfluss dämpfend LED ZEPPELIN beseelten „Call Of the Void“ Fall ist. „Vortex“ - von orientalischer Klangschleife umrahmt, - baut zeitweise wenn auch nur angedeutet bedrohliche Stimmung auf, und entfesselt im weiteren Verlauf knackig lebhafte Rockvibes. „ Be Calm“ und das dröge „Pleasureland“ sind typische Vertreter des reinen Durschnitts. Stücke dieser Art fühlen sich im klassischen Stonerrock zu Hause, klingen zwar nett, aber nach schon tausendmal serviertem Grundschema und „We Know Nothing“ entpuppt sich als lauwarmer Abgang ohne Power. 54 Minuten eigenständiger direkt an der Basis orientierter Stoner Rock vermischt sich mit entspannt voluminös riffrockiger Breitwand-Classic Hard Rock-Essenz zumindest auf grund solidem, künftig um einiges ausbaufähigerem Level.
Fazit: Für's erste schon mal ganz ok, allerdings phasenweise noch nicht ausgereift. 6,5/10