ANTHENORA - Mirrors and Screens


VÖ: 27.11.2020
(Punishment18 Records)

Style: Heavy/Power Metal 

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ANTHENORA

Einige Jahre waren die italienischen Metaller ANTHENORA von der Bildfläche verschwunden, jetzt sind mit ihrem vierten Studiolangdreher zurück. Ihrem Stil sind sie unverbrüchlich treu geblieben, will heißen, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, VICTORY und SAXON und viele andere gehören zu den auf 'Mirrors and Screens' verbratenen Einflüssen, die mit gesund eigener Heavy und Powermetal Stilnote gemischt werden.

Für ungewohnten Kontrast zu den oft Genretypischen Sirenenhaften Hochtonheulboyen sorgt allein das kraftvoll bissig kehlig heroische Organ ihres Sängers Luigi „Gigi“ Bonansea. Die fett röhrenden Gitarren erzeugen ausreichend schmissigen Groove, was dem Songmaterial kernigen Drive gibt. Mit „Bully Lover“ ist eine überraschend ruhige ab der Hälfte in gesteigerten Rockmodus übergehende zum Ende sanft ausklingende Ballade zum Besten, der mit „Low Hero“ oder „Like“ heroisches Material folgt, während „No Easy Way Out“ eine flotte von dynamischen Rhythmus-Tempowechseln vorgetragene Powermetal-Abfahrt markiert.

Klingt alles nicht schlecht, möchte man meinen, doch einige Kritik ist ebenso unvermeidbar. Zu viele Köche verderben anbetrachts zahlreich abrupt vorgenommener Taktwechsel gerade wenn's richtig hymnenhaft (!) wird, verbunden mit Gesanglicher Kehrtwende kräftig den Brei. Mehr Songmaterial vom Kaliber „Low Hero“ und „War and Peace“ hätte dem Gesamtergennis besser bekommen. Schade ist auch, dass es der Scheibe bei derart ausgedehnt in die Länge sich ziehender Spielzeit von 57:34 Minuten an wirklich zwingenden Hymnen mit echtem Hitpotential fehlt.

Fazit: Annehmbar ordentliche Mischung aus klassischen Euro-Heavy Metal mit schmissigen Grooves einschließlich massig kernigem Drive. 6,5/10