JÖRG DEISINGER & CARL BEGAI - Fire And Fame


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VÖ: 02.07.08
(Eigenvertrieb)

www.fireandfame.com

Als BONFIRE im Jahre 1987 “Fireworks” auf den Mark werfen, bin ich 15 – und besessen! Prägephase, wie sehr, das sollte ich erst Jahre später wirklich merken. „Don’t Touch The Light“ war kurz davor zwar nicht vollkommen an mir vorbei gegangen, aber aufgrund der Tatsache, dass mein Taschengeld in meinen jungen Jahren nun nicht so dicke war, kannte ich außer der Sensationsballade „You Make Me Feel“ eher wenig und konnte mir die Scheibe erst etwas später wirklich zulegen. Als Lessmann & Co. dann auch noch in meine damalige Konzertarena No. 1, die Eberthalle in Ludwigshafen, kommen sollten (das waren noch Zeiten!), gab’s kein Halten mehr. Umso größer die Enttäuschung, als die Show kurz drauf wieder abgesagt wurde. Ein gutes Jahr danach jedoch endlich: BONFIRE zusammen mit JUDAS PRIEST in eben dieser Eberthalle. Carsti viel zu klein, viel zu weit weg, um irgendwas zu sehen, aber ich war da! 1989 erscheint „Point Blank“ und Klein-Carsti ist gottsverknallt, schleppt nicht nur seine Angebete mit aufs Konzert (diesmal BONFIRE als Headliner, aber abermals Eberthalle), sondern auch noch auf den viel zu schmalen Schultern während der gesamten Show (als kostenloses Mitbringsel gab’s fürchterliche blaue Flecken im gesamten Nackenbereich). „You Make Me Feel“ wird unsere Hymne für die Jahre, die danach kommen sollten. Zeitsprung: 2001 gehe ich auf meine erste eigene Tour und das ausgerechnet als Support von BONFIRE! Insgeheim wünsche ich mir, wenigstens beim Soundcheck einmal „Sweet Obsession“ oder „Ready 4 Reaction“ trällern zu dürfen (beide Songs schaffe ich mir, was bis heute keiner wusste, vor der Tour drauf). Wurde leider nix draus, aber ich hab mich dennoch gefühlt, wie seinerzeit mit 15, als ich das BONFIRE Logo in selbstgebastelter Riesenvariante an meiner Zimmertür prangen hatte. All diese Erinnerungen schwappen komplett ungebremst über mich hinweg, als ich „Fire And Fame“ von BONFIRE Ur-Mitglied Jörg Deisinger förmlich verschlinge. Genauso fasziniert und frenetisch, ungestüm und naiv, wie ich seinerzeit „Fireworks“ und „Point Blank“ förmlich aufgesogen hab („Knock Out“ empfand und empfinde ich bis heute als Riesenenttäuschung, mit lediglich einer guten Nummer, „Dirty Love“), genauso beschreibt der Ex-Bassmann aus Nürnberg seiner Jahre bei den Ingolstädter Hard Rock Helden. Angefangen von den ersten eigenen musikalischen Gehversuchen, bis hin zum dicken Majorvertrag lässt Deisinger mich an allen Höhen und Tiefen in einer Art teilhaben, die mich derart persönlich und sympathisch geradezu einfängt, dass ich jede freie Minute während meines sauerverdienten, diesjährigen Urlaubs dazu nutze, um wenigstens noch schnell ein weiteres Kapitel lesen zu können. Deisinger ist dabei das Kunststück gelungen, seine eigene Sichtweise, die immer respektvoll der Vergangenheit gegenüber bleibt, überhaupt nicht verklärend, sondern vielmehr dankbar, dass er erleben durfte, was er sich als Jugendlicher gewünscht hat, humorvoll und fast kindlich begeisternd zugleich, auf den Leser zu übertragen. Im Gegensatz beispielsweise zur ebenfalls sehr guten Biff Byford Biographie, die eher einem großen Interview gleicht, ist man, oder besser, fühle ich mich, bei „Fire And Fame“ wie mittendrin und erlebe so einen wichtigen und prägenden Teil meiner eigenen musikalischen Sozialisation von Neuem. Dass die CDs, die ich mir selbstverständlich alle in den letzten Jahren nachgekauft hab (ja, sogar „Knock Out“!) seither ein weiteres Mal auf Rotation bei mir laufen, dürfte klar sein, oder?!
Es mag etwas vermessen klingen, aber für mich ganz persönlich, hat der Deisi mit „Fire & Fame“ einem wichtigen Stück deutscher Hard Rock Geschichte ein glänzendes Andenken beschert – und meiner eigenen dazu! Hot To Rock!
Rezensent: Carsten „Lizard“ Schulz (EVIDENCE ONE)

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