SQUEALER - Insanity


VÖ: 04.12.2020
(Pride & Joy Music)

Style: Power-Thrash

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SQUEALER

Kurz vor Weihnachten legt die Schwälmer Power Thrash-Institution Studioalbum Nummer zehn unter den Tannenbaum. Vielseitig wie auf dem starken Vorgänger „Behind Closed Doors“ operieren SQUEALER auch diesmal. 'Insanity' sprüht vor Spielfreude und Ideen. „Into Flames“ haut als geradliniges Power-Thrash-Brett zum gelungenen Einstieg auf Anhieb kräftig ins Mett. Das Produzententeam Grabosch/Grabow hat ganze Arbeit geleistet: Keine Übersteuerung, kristallklar druckvoll kompakt liegt auch das Produktionsschema wieder im grünen Bereich. Für das Recording zeichnete Ito Grabosch verwantwortlich, MASTERPLAN/Ex-HELLOWEEN-Gitarrist Roland Grapow besorgte Mix und Mastering und griff der Band als Gast zu „Black Rain“ beim zweiten Gitarrensolo hilfreich unter die Arme.

Den beschrittenen Pfad konsequent weitergehend, lassen SQUEALER erneut nichts anbrennen. Das Label PRIDE & JOY Music bewies gutes Gespür, indem es die hessische Power-Thrash-Combo aus der Schwalm unter seine Fittiche nahm.

Vocalist Sebastian Werner meistert seinen schwierigen Job hervorragend, er röhrt, singt, brüllt und schreit vielseitig flexibel in Anpassung zu den wechselhaften Tempovariationen und Sonstrukturen wodurch ein jeder Song seine Identität einschließlich Wiederkennungswert bekommt. Zeitweise wird der SQUEALER-Sänger von hellem Hintergrund-Chorgesang unterstützt. Das Gitarristentandem Jens Döring/Michael Schiel rifft und soliert auf technisch hohem Niveau, Peter Schäfer als aktueller Schlagzeuger neu ins Team gekommen, bildet mit Bassist Manuel Roth eine druckvolle Rhythmussektion. „My Journey“ haut in die gleiche Kerbe wie der Opener „Into Flames“, ohne sich abzunutzen. „Hunter Of Myself“ ist vielleicht der 'Thrasher' auf dem Zehntrackling. Kraftvolle von flotter Thrashkante und melodischen Midtempogrooves bestimmte Hämmer wie „Bad Tasting Sin“ oder „Insanity“ bieten den schnellen Songs Paroli, beim Antidrogen-Sahnebonbon „Lose Control“ dringt die Message hochmelodisch gezeichnet von Warngesang und schrittweiser Tempoforcierung lautstark ins Gehör. „Salvation“ geht zeitweise in Richtung METALLICA-Black Album, streift sich abrupt einen GAMMA RAY-Mantel über und umgibt sich mit gesunden Portion SQUEALER-Eigennote.

Harrscher Thrash duelliert sich mit hymnenhaft-melodischen Groove-Attacken. Professionell wie nie zuvor extrem auf Gefühlsebene wandelt die von AXXIS-Sänger Bernhard Weiss zusammen CIRCLE II CIRCLE-Vocalist Zak Stevens (!) veredelte Powerballade „Black Rain“. Am piano unterstützten vor Catchyness inklusive Mitsingrefrains geradezu platzenden Albumohrwurm „Low Flying Brains“ - führt sowieso kein Weg vorbei. „Power Of Bliss“ glänzt durch ausgefeilte Melodien, knisternde Spannung, progressiv-futuristisch modern effektvoll prophetische Sprechpassagen und von theatralischer Gesangsvariation gestaltetem Songinhalt.

Die zweite SQUEALER-Veröffentlichung auf dem Pride and Joy-Label glänzt abermals durch Abwechslungsreichtum und Experimentierfreude in gewohntem Härtegrad verbunden mit fetten Grooves und bandtypischer Eigenstilnote. Vielleicht noch ein bisschen gehaltvoller als Behind Closed Doors, wie auch immer: - zu 100 % SQUEALER!

Fazit: 'Insanity' knüpft dort an, wo 'Behind Closed Doors' endete. Bockstark! 8,5/10