SATAN'S FALL - Final Day
VÖ: 11.12.2020
(High Roller Records)
Style: Classic Hard Rock/Heavy Metal
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SATAN'S FALL
SATAN'S FALL? Eine Bandname, der unmittelbar an Satans Ausschluß nach Aufstand gegen seinen Vater durch Gottes Urteil denken lässt, der seinen ungehorsamen Sohn aus dem Paradies vom Himmel hinab in die Hölle verstieß. Auf eine 'Past Of' betitelte Zusammenstellung folgt das Debüt 'Final Day'. Die Rede ist von SATAN'S FALL, Finnlands neuen Hoffnungsträgern aus der finnischen Hauptstadt Helsinki, die aktuell zu den wichtigsten Geheimtipps in Sachen traditioneller Heavy Metal gehörend, sich zunächst Depressionen, Krieg und dem Ende der Welt widmeten. - Finstere Thematik, womit es nun vorbei ist. Schon seit geraumer Zeit wurde ein Schlußstrich unter die zuvor noch im Heavy/Speedsektor fußende Vergangenheit gesetzt. Dies bedeutet nicht weniger Heavyness, sondern vielmehr Aufbruch zu neuen Ufern. Eingängige Riffs, Melodievielfalt, packende Rhythmustempowechsel und fast durchgehendes Hymnenflair sind weiter bei SATAN'S FALL vorhanden. Inhaltlich fasst 'Final Day' gesellschaftlich-politische Entwicklungen und Umweltschutz kritisch ins Auge.
Kraftvolle Riffrocker wie „Madness (Find's a Way)“, „Retribution“ oder „They Come Alive“ zeigen wie klassischer Stadion-Hard Rock verbunden mit Hochkaräter-Melodien und gesunder Brise Heavy Metal funktioniert. Daneben setzen SATAN'S FALL weiterhin auf kampferprobtes Heavy/Speed-Raster. Schnelle gern am Temporad drehende Hymnenbreaker vom Schlag „Forever Blind“, „Juggernaut“ und „They Come Alive“. Als gelungene Kombination aller Faktoren outet sich der unwiderstehliche mal episch, dann im Stadion Hard Rock-Stil groovende sich mitsamt feinfühlig errichteter Melancholicbrücke im weiteren Verlauf gar zum tempoforcierten Heavy/Speedreißer entwickelnde „Flamekeeper“. Zum harmonischen Abschluß erinnert „Final Day“ - anfangs noch melancholisch eingeläutet an eine Mischung aus DIO/SCORPIONS, ehe das Pendel in Richtung SKULLFIST/ ENFORCER ausschlägt, zwischendurch folgt der abrupte Tritt mit dem Fuß aufs Bremspadal, nur um danach wieder den flotten Gang einzulegen.
Da es sich um eine Eigenproduktion handelt, gebührt der Truppe an dieser Stelle umso mehr meine volle Anerkennung. 'Final Day' – wahrlich treffend gewählter Albumtitel. Bei derartigem Hochkaräter-Material herrscht allem voran für eingeschworene Kuttenträgerschaft - Rotalarm! Faszinierende Scheibe, die riesige Wellen im schwer metallischen Underground schlagen wird, wenn sie es nicht bereits getan hat. Von übertriebenem Sarkasmus wie ihn viele Frischling-Kapellen jüngerer Tage allzu häufig verbreiten halten sich SATAN'S FALL, denen Inhalte und ehrliche Musik mehr bedeuten als künstlich zur Schau gestellter Polemik halten sich SATAN'S Fall erfreulicherweise fern. Diese Jungs haben das Zeug, nach den Sternen zu greifen.
Fazit: Wahnsinnig erfrischend vielseitiges Debüt mit Raffinesse, Energie, Spielwitz und reichlich Dampf auf dem Kessel! 8,7/10