HOLLINGSHEAD – Stay Dead
VÖ: 04.12.20
(GMR Music)
Genre:
Postprogressiver Rock
Homepage:
HOLLINGSHEAD
Das Albumdebüt der Schweden HOLLINGSHEAD verlangt dem Musikkonsumenten eine Menge an musikalischer Offenheit, aber auch Musikverständnis ab. Es ist ein sehr anspruchsvoller Mix aus 70er Rock-Elementen wie sie bei ALAN PARSONS, DAVID BOWIE, PINK FLOYD oder in der Frühphase von ALICE COOPER zu finden sind und modernem Progressiv-Metal. Dieses Debüt ist definitiv nichts für mal eben zwischendurch laufen lassen. Es verlangt förmlich bei den ersten Durchläufen die volle Aufmerksamkeit, um die insgesamt acht Stücke in voller Breite wirken zu lassen. Gerade der schwere, teils düstere Sound der Hammond Orgel, den Projektleiter Carl Westholm (u. a. AVATARIUM, CANDLEMASS) in die Songs einfließen lässt, muss Zustimmung finden, sonst braucht man hier weder weiterlesen, noch sich die Platte nach den ersten Stücken („And While Waiting For The Sky To Open“, „Through The Doors Of Time (Dreams of the Indie Khaleef)“) anhören. Wer sich jedoch auf dieses bizarre Geflecht einlässt, erlebt viele interessante Momente über die knapp 54-minütige Spielzeit hinweg. Der Grund für mich überhaupt in dieses Album reinzuhören, war die Besetzung des Basses, die in Persona von Johan Niemann (EVERGREY, THERION) einmal mehr unterstreicht, dass er aktuell zu den besten seines Faches nicht nur in Schweden gehört. Sein Zusammenwirken mit dem Organisten sowie Sänger Gidon Tannenbaum (u. a. SPACE ELEVATORS), der in der schwedischen Doom/Metal Undergroundszene beheimatet ist, unterstreicht den oftmals super umgesetzten spacy-oldschool Touch dieser Songs („Stay Dead“).
Verrückt, dass sich in den heutigen Tagen Musiker zusammenfinden, welche die Zeit einfach mal um gute 50 Jahre zurückdrehen, ihren Ideen freien Lauf lassen und ein im Gesamten rundes und schlüssiges Album abliefern. Musikalisch definitiv nicht meine Blutgruppe, aber ein interessantes Anknüpfen an längst vergangene Zeiten.
Punkte: 7/10