EVANGELIST - Ad Mortem Festinamus
VÖ: 18.12.2020
(Nine Records)
Style: Epic Doom Metal
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EVANGELIST
Obwohl sie nicht unbedingt zu den veröffentlichungsfleißigsten zählen, ist gerade für Anhängerschaft des tief in schwermut getränkten Epic Dooms mit der polnischen Genre-Institution EVANGELIST immer zu rechnen, deren aktueller Sechstrackling 'Ad Mortem Festinamus' kurz vor dem Weihnachtsfest erscheint. Angesichts der aktuellen Lage bekommt der Titel mitsamt dazugehörig schauerlichem Coverartwork programmatischen Charakter. Statt den Lockdown gesund zu überstehen, wollen viele Menschen ungeachtet daraus möglicherweise resultierender Konsequenzen lieber feiern gehen.
Fünf stimmungsvoll umrahmte in langsam sich nähernder Bedrohlichkeit schwelgend mit emotionsgetränkt melancholischem Heldenpathos kreuzende Epic- Doomwalzen im Ligenformat von Genre-Gralshütern wie CANDLEMASS/SOLSTICE/PROCESSION/CAPILLA ARDIENTE denen phasenweise MANOWAR/ICED EARTH-Pathos entströmt, kriechen gesäumt von Elegie aus tiefen Korridoren der Finsternis. Über allen Stücken thront bei jeder Silbe leidenschaftlicher Klagegesang. „Perceval“, „Anubis (On The Onxy Throne Of Death)“, die phasenweise mystische Akustikwanderung des tugendhaften Puritaners „The Puritan“ führt ihn vor das Antlitz der großen Mutter allen Seins, ehe dessen Reise bei „Towards the End“ zu Ende geht. EVANGELIST haben bereits mit ihrer MAYHEM („Freezing Moon“)-Adaption erlesenen Geschmack bewiesen. Für passenden Ausklang sorgt das gelungene Cover des MANILLA ROAD-Klassikers „Mystification“.
Fazit: Empfehlenswerter Düster-Melancholic-Doom für Genrefans. 8/10