THERION - Leviathan


VÖ: 22.01.2021
(Nuclear Blast Records)

Style: Symphonic Metal

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THERION

THERION gehören zu jener unberechenbaren Sorte Bands mit ziemlich bewegender von zahlreichen Aufs und Abs gezeichneter Bandgeschichte, die unbeirrt ihren Weg weitergehend sämtliche Trends überlebte. Im kalten Januar des Jahres 2021 erscheint nun überraschend ihr nächstes Album 'Leviathan'. Gespannt wie ein Flitzebogen sind meine Erwartungen schon beim Anblick eines viel versprechenden Albumcoverartworks auf das hohe Erwartungen weckende Songmaterial, welches Bandmastermind Christofer Johnsson & Crew diesmal aus dem Ärmel schütteln. Doch bevor es ans Eingemachte geht, zunächst ein kurzer Rückblick auf die Vergangenheit einer Band mit der mich Erinnerungen verbinden.

„Theli“ das symphonischen Orchestralbombast klassischen Heavy und Death Metal verband, wurde für mich zum Einstiegsalbum, dessen Inhalt mich weitaus mehr überzeugte als die frühen Knüppel-Death Metal-Anfänge der Band, zumal es auf dem Sektor wesentlich bessere Bands gab, öffnete sich mir eine Formation, deren Unberechenbarkeit darin liegt, weil sie so immens vielseitig ist. „Deggial“, „Vovin“ oder „Secret Of The Runes“, „Lemuria/Sirius B“ und Selbst das Nuclear Blast-Label toleriert das kreative Schaffen einer immerhin 32Jahre andauernden vielseitigen Gradwanderung auf den Feldern des Naturreligiösen Okkultismus, Metal-Oper, Kosmologie, Religiöser Thematik und Symphonic Metal. Im Regelfall ist Symphonic Metal nicht mein Ding, - THERION bleiben die goldene Ausnahme von der Regel. Wer sich im Gegensatz zu meiner Wenigkeit mit Alben jüngeren Datums „Gothic Kabbalah“, dem vor klassischen 70er-Zitaten platzenden „Sithra Ahra“ schon nicht leicht tat, dem komplexen Düsterwerk „Le Fleurs Du Mal“ sowie der danach erst recht heftig schwierigen aus drei Akten bestehenden Oper „Beloved Antichrist“ nicht zurechtkam wird mit 'Leviathan' eventuell wieder Gefallen an THERION finden.

Mehrspurige Frauen und Männergesänge kombiniert mit stimmgewaltig Emotions gefülltem Songgaufbau geben keinen Anlass für Negativkritik. Fußend auf klassischer Heavy Metal-Basis übt das Album ungemein beruhigende zugleich berauschende Wirkung aus. Da bleibt auch wieder Platz für treibend flotte Heroic-Metalhymnen, denen klassische Riff-Hardrock_Nummern in gedämpftem Tempo gegenüber stehen. Vielseitige Gesangsarrangements stehen gebettet in anspruchsvolle Lyrik im Wechsel zu einem häufig vorhandenen Maß an Grundhärte bei schrittweise sich Platz verschaffender Sphärendynamik. 'Leviathan' gehört zu den besten THERION-Alben ever, das sie releativ sicher in die  Erfolgsspur zurückbringt, - musikalischer Genuss und mystische Thematik voller Tiefgang eingeschlossen.

Wie das mächtige in alten Erzählungen, Überlieferungen, Sagen und Legenden die Ozeane der Welt in Atem haltende durch nichts aufzuhaltende in altertümlichen Mythen urplötzlich auftauchende 'Leviathan'-Ungeheuer auf dem optisch anspruchsvollen Coverartwork schlagen THERION mit mächtig intensiver Wirkung zu. Dies betrifft sowohl die in sich gehaltvoll angereicherte dramaturgisch ausgeglichen vielseitige Mischung aus Bombast, Metal und wechselnder Stimmungen, die sowohl Platz für eleganten Operettengesang als auch galoppierendes Riffing und Gesangsduette mit Männerstimmen lässt. Ruhige Passagen wechseln sich mit gesteigerten Akkordfolgen die sich in schrittweise aufbauender Atmosphäre umgeben von kräftiger Mystikeinfärbung zielstrebig ihren Weg aus dem Meerwasser bahnen. Die Legenden um den mächtigen Leviathan haben seinen mythologischen Status als uneingeschränkter Herrscher der weiten Ozeane eindrucksvoll bestätigt und THERION bewiesen, das nach wie vor mit ihnen zu rechnen ist. Am Ende bleibt dieses...

Fazit: Starkes Werk einer gewaltig unberechenbaren Band! 8,5/10

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