POUNDER - Breaking The World


VÖ: 29.01.2021
(Shadow Kingdom Records)

Style: NWOBHM/US Hardrock/Metal

Homepage:
POUNDER

Reichen 34 Minuten, um ein cooles Heavy Metalalbum auf den Tisch zu legen? Im Fall des versierten US-Trios POUNDER ganz sicher, gerade, wenn der Fokus auf NWOBHM liegt. Erwartungsgemäß legen POUNDER ein fettes Pfund auf die Waage; - kein Schnickschnack, kein Firlefanz, und erst recht keine Keyboards (!), sondern Heavy Metal von der Basis, drei Instumente – Gitarre, Schlagzeug, Bass, mehr bedarf es nicht für brachialen Schädelspalter Heavy Metal! Der schnelle Feger „Spoils Of War“ setzt sogleich heftig druckvolles NWOBHM-Feeling mit Blickrichtung TANK/TOKYO BLADE/MORE und RAVEN frei, der Titeltrack dockt den Geist von Freiheit und Abenteuer atmend bei den irischen Hard Rock-Urvätern THIN LIZZY an die sich dickflüssig mit heroischen MANOWAR paaren, ehe „Hard Road To Home“ angetrieben von einer gesunden Portion ANGEL WITCH, frühe IRON MAIDEN, TOKYO BLADE und BATTLE AXE-Manier kombiniert mit einem Hauch ANVIL auf's Fressbrett knallt, auch „Never Forever“ haut erneut in treibendem Tempo aufs Gas Pedal tretend mit flotter Tempoattacke kraftvoll vorwärts auf's Geweih, die den Titel wiederholenden Backingvocals erinnern heftig an klassische 80er-US Hardrock-Combos á lá DOKKEN/KEEL.

Am rauen Gesang von Matt Harvey dürften sich ohnehin wieder mal die Geister scheiden. Diese zähnefletschend wie ein Monster gemeingefährlich fiese ungeschliffen derbe den Rocker rauslassende Röhre passt wie der Arsch auf den Deckel zu POUNDER. Auffälligstes Merkmal auf dem Siebentrackling ist neben dem ungekünstelt dreckigen Gesang ein häufig leider etwas übersteuert druckvoller Bass, ebenso der insgesamt raue, trotzdem heftig wuchtige teils erheblichen Schwankungen unterliegende Sound, wodurch die den Stücken innewohnend dem versierten Trio erforderlichen Schub nach vorn gehend massive WARFARE-Rotzigkeit nicht immer ganz so effektiv wie erhofft zur Geltung kommt. Abstriche sind zwischendurch zu verzeichnen, doch gemessen am Gesamtergebnis verschmerzbar.

Mir schleierhaft, was sich POUNDER bei einer an Combos wie RATT (!) oder LA. GUNS und WINGER erinnernden Glam-Rock-Nummer oder wenn tempoforciert rollend schnell mit dem Bass nachgeladen und der Gesang theatralisch wird, an tempoforcierte KEEL (!) erinnernde Glam-Hard-Rock-Nummer vom Typus „Give Me Rock“. Wagemutiges Experiment, das sogar teilweise geglückt ist. Auch der im Fahrtwind von OZZY OSBOURNE, wenn flott am Temporad gedreht wird, frühe IRON MAIDEN aufblitzen lässt, weitgehend in verdächtiger Schwenkrichtung Y&T, DEF LEPPARD/WHITESNAKE drehende Breaker „Hard City“ zeigt, dass POUNDER ihre Stärken bei den schnelleren Songs haben, was am Ende, wenn der Bass erneut kräftig das Tempo anzieht, unüberseh- und hörbar zur Geltung kommt.  Weder spektakulär noch außergewöhnlich, dafür kraftvoll fundiert direkt von der Basis. Headbangkompatibler Stoff, zu dem sich fast dauerhaft die geballte Faust zum Recken ausfahren lässt, der neben fetter NWOBHM-Schlagseite, klassischem Euro/US-Hardrock-Touch auch (oder gerade) Fans von Kapellen der Schiene IRON CURTAIN, SKULLFIST oder NIGHT DEMON ansprechen dürfte.

POUNDER haben ungeachtet geringfügigem Soundabstrich für den zeitweise arg übersteuerten Bass zum zweiten Mal gezeigt, was eine heftig Nackenwirbelmuskelkater verursachende Kompakt-Metalharke im bewährten guten alten 80er-Stil ist. Keine Frage, wie schon auf dem Longplay-Debüt gilt folgende Regel: POUNDER spielen Heavy Fuckin' Metal, rotzräudig, derb, intensiv und vor allem laut!

Fazit: Zum zweiten Mal gehen POUNDER kompromisslos heavy keine Gefangenen machend mit fettem Drive und irrsinnigem Killerinstinkt zur Sache. POUNDER bringen die Urgewalt des Heavy Metal zurück an seine Basis und in die Herzen der Fans – Boom! That's real Heavy Metal! 8/10

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